Barça holt spanischen Supercup

Barça holt spanischen Supercup
Der "Clasico" gegen Real hatte es in sich: Fünf Tore, drei Rote und ein überragender Messi.

Vor 99.000 Zuschauern im heimischen Camp Nou-Stadion sicherte sich der FC Barcelona in der Nacht auf Donnerstag eine weitere Trophäe. Der spanische Meister besiegte Cupsieger Real Madrid mit 3:2 - das Hinspiel in Madrid hatte vor drei Tagen 2:2 geendet - und holte sich zum zehnten Mal den spanischen Supercup.

Überragend bei Barça war einmal mehr Weltfußballer Lionel Messi. Der Argentinier erzielte zwei sehenswerte Treffer und bereitete das dritte Tor durch Andres Iniesta mustergültig vor.

Zunächst lud Messi mit einem Idealpass Iniesta zum Torerfolg ein, dann schupfte er den Ball nach einem Fersler von Gerard Piqué über Real-Goalie Iker Casillas hinweg in die Maschen. Für das Siegestor sorgte der überragende 24-Jährige per Flugvolley. "Dabei ist er noch gar nicht auf seinem besten Level", betonte Coach Josep Guardiola, der bereits seinen elften Titel als Barcelona-Coach gewann.

Hässlich

Barça holt spanischen Supercup

In der ersten Hälfte bewiesen beide Teams, warum sie als die derzeit besten Mannschaften der Welt gelten. Anders als noch bei der Clásico-Serie im April und Mai, als Real meist nur versuchte, das Spiel Barcelonas zu zerstören, präsentierte sich das Weiße Ballett diesmal als ebenbürtiger Gegner.

Mit der Einwechslung von Marcelo für den ausschlussgefährdeten Sami Khedira aber fiel Real in jene Verhaltensmuster zurück, die Erinnerungen an die gehässige "Clasico"-Serie im Frühling wach werden ließ.

Die Partie wurde härter und zerfahrener, Marcelo durfte trotz eines vorsätzlichen Tritts in die Nierengegend von Messi ebenso auf dem Platz bleiben wie Pepe nach einem Ellbogencheck gegen Piqué.

Tumult

Erst in der 94. Minute war für den Linksverteidiger endgültig Schluss, als er Barça-Zugang Cesc Fàbregas bei dessen Debüt von hinten mit einer Beinschere umsäbelte und dafür Rot sah.

Der Vorfall ereignete sich unmittelbar vor beiden Ersatzbänken, was zu minutenlangen tumultartigen Szenen und zum nachträglichen Ausschluss der bereits ausgewechselten Mesut Özil ( Real Madrid) und David Villa (Barcelona) führte.

Mourinho-Attacke

Im Zuge der Massenrangelei zeigten TV-Bilder, wie Real-Coach Jose Mourinho auf Barcelonas Co-Trainer Tito Vilanova losmarschierte und versuchte, diesen mit dem Finger ins Auge zu treffen.

Der Portugiese gab sich danach als Unschuldslamm. "Ich weiß nicht, wer Vilanova ist. Ich war höflich und bin nicht bei der ersten Berührung zu Boden gegangen", sagte Mourinho und beschuldigte die Barcelona-Kicker erneut, bei Attacken zu wehleidig zu reagieren.

Barças Spieler sehen allerdings gerade in Mourinho den Grund für die permanenten Härteeinlagen von Real in den jüngsten "Clasicos". "Mourinho zerstört den spanischen Fußball", schimpfte Piqué. "Wir haben gehofft, dass wir am Donnerstag über ein großartiges Fußball-Match reden und nicht über Raufereien. Aber das passiert nicht zum ersten Mal, und es sind immer die gleichen Leute. Jemand muss das beenden", sagte der Innenverteidiger.

Auch Xavi war über die Ereignisse erbost. "Real Madrid sollte darüber besorgt sein, welches Bild es derzeit abgibt. Das Foul von Marcelo hat im Fußball keinen Platz. Das ist eine Schande für den Fußball im Allgemeinen und für das Image von Real Madrid." Auch Guardiola macht sich Sorgen: "Das alles wird wirklich böse enden, wenn es nicht gestoppt wird."

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