Austria verpatzt EL-Generalprobe

Austria verpatzt EL-Generalprobe
Vor dem Europacup-Start enttäuschen die "Veilchen" in der Liga. Licht am Ende des Tunnels bietet das Stadionflutlicht.

Mit einem neuen Saisonrekord von 19 Toren (Schnitt 3,8 pro Spiel) und einer Enttäuschung für Austria Wien ist am Sonntag die siebente Bundesligarunde abgeschlossen worden. Unter den ersten Drei der Tabelle hat sich aber nichts geändert, Salzburg führt einen Punkt vor Aufsteiger Admira und den Violetten, deren Rückstand sich von zwei auf vier Zähler verdoppelt hat.

Nicht nur vom Resultat, sondern auch von der Leistung war das Remis für die Gäste vier Tage vor dem Auftakt zur Gruppenphase in der Europa League gegen Metalist Charkiw (21.05 Uhr, LIVE-Ticker auf KURIER.at) in der Generali Arena eine riesige Enttäuschung. "Das war eindeutig zu wenig", lautete der selbstkritische Tenor in der Austria-Kabine. Was nach diesen 90 Minuten bleibt, ist einzig und allein die Hoffnung, dass einer verpatzten Generalprobe eine gelungene Premiere folgt.

"Druck und Bemühen waren da, das nötige Können hat gefehlt. Einige Spieler hatten nicht ihre beste Form gehabt. Am Donnerstag müssen wir uns klar steigern", resümierte Trainer Karl Daxbacher den Auftritt der Gäste. Es sei nicht so leicht gegen ein Team, das das eigene Tor verrammle, meinte Daxbacher, der eher mit dem Referee als mit seiner eigenen ideen- und harmlos agierenden Elf haderte.

Selbstkritische Austrianer

"Es scheint wirklich so zu sein, dass wir hier immer Probleme haben - auch mit den Schiedsrichtern", sagte Daxbacher, der im Gegensatz zu Referee Oliver Drachta bei einer Attacke von Schicker an Barazite einen Foulelfer und vor dem Gegentor zum Ausgleich kein Foul gesehen hatte. Der Unparteiische hatte die Austria schon im Frühjahr beim 2:4 aufgeregt, in dem er beim Anstoß zwei Wr. Neustädter in der Wiener Hälfte übersehen hatte. Außerdem stellte er fest, dass der Fair-Play-Gedanke auf der Strecke geblieben sei, "wenn man gesehen hat, wie viele und wie oft sich die Neustädter Spieler behandeln haben lassen, um Zeit zu gewinnen".

Seine Spieler suchten die Fehler eher bei sich selbst. Kapitän Linz, der nach Pass von Grünwald aus abseitsverdächtiger Position das 1:0 erzielt hatte, brachte es auf den Punkt: "Wir haben kein gutes Spiel abgeliefert, daher darf man sich nicht über das 1:1 beklagen". Nach dem 1:0 habe man das Resultat nur verwalten wollen, "den Ball hin und her geschoben". Und Zlakto Junuzovic meinte: "Wiener Neustadt ist hinten sehr dicht und gut gestanden, hat uns das Leben sehr schwer gemacht."

Freche Niederösterreicher

Die Hausherren freuten sich hingegen über den ersten Punkt und das erste erzielte Tor vor eigenem Publikum. Michael Madl, ein früherer Austrainer, der aus einem traumhaften Freistoß sein erstes Saisontor und das insgesamt dritte in der Liga erzielt hatte, stellte etwas frech fest: "Der Punkt war unser Minimalziel". Andreas Schicker resümierte zufrieden: "Es war ein verdienter Punkt, jeder hat sich den Arsch aufgerissen und ist marschiert."

So könne man gegen eine Mannschaft wie Austria bestehen. Schicker gab zu, dass man den Elfer hätte geben können. Jedenfalls hat dieser Punkt den Niederösterreichern, die in der Tabelle Wacker Innsbruck vom siebenten Rang verdrängten, viel Auftrieb gegeben. "Wir haben von Haus aus gewusst, dass wir eine gute Mannschaft haben. Trotzdem wird es ein Kampf gegen den Abstieg. Aber so, wie uns alle eingeschätzt haben, dass wir chancenlos sind, so ist es auf keinen Fall."

Licht am Ende des Tunnels

Die Austria fiebert nun der Europa League entgegen. Das Stadion, das Mitte Dezember 2010 von Horr-Stadion auf Generali Arena umgetauft wurde, ist für die Gruppenphase bereit. Die ab der Saison 1982/83 zur endgültigen violetten Heimstätte gewordene Anlage erhielt in den vergangenen Wochen ein neues, den modernsten Ansprüchen gerecht werdendes Flutlicht.

"Das Stadion wird dadurch in seinem Ganzen von einem anderen Erscheinungsbild geprägt sein", sagte Wirtschaftsvorstand Markus Kraetschmer anlässlich einer Begehung mit Stolz. Das Spektakuläre an dieser Anlage sind die vier 40 Meter hohen Stahlmasten, die mit einer Neigung von elf Grad über die Corner-Fahnen ragen und den Rasen stärker ausleuchten. Um die Statik der vier "Türme" auch bei Wind und Sturm zu gewährleisten, mussten riesige Fundamente errichtet werden.

Mehr zum Thema

  • Hauptartikel

  • Spielbericht

  • Ergebnisse

  • Analyse

  • Reaktion

  • Bilder

Kommentare