ATV zeigt WM-Quali-Spiele

ORF und ATV teilen sich die Übertragungsrechte. Hickersberger wird beim Privatsender co-kommentieren.
ATV zeigt WM-Quali-Spiele

ATV hat sich umfangreiche Übertragungsrechte für die Qualifikation zur Fußball-WM 2014 in Brasilien gesichert. Wie Senderchef Ludwig Bauer am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Wien ankündigte, werden die fünf Auswärtsspiele der österreichischen Nationalmannschaft live auf dem Privatsender übertragen. Die fünf Heimspiele zeigt wie gehabt der ORF. Beim öffentlich-rechtlichen Sender sprach man von "überhöhten" Preisen, die man nicht zu zahlen bereit gewesen sei.

Die Quali-Gruppe C soll auf ATV breit beleuchtet werden. Wie Bauer erklärte, werde man ein umfassendes "Follow the Team"-Paket schnüren, in dem beispielsweise auch die Trainings oder andere Aktivitäten der Nationalmannschaft rund um die Qualifikationsspiele übertragen werden. Einziger Wermutstropfen für Besitzer moderner Fernsehgeräte: In HD werden die Spiele von ATV zumindest vorerst nicht gezeigt. Bauer deutete allerdings an, dass bis zur heißen Phase im Oktober 2013 "technisch noch viel passieren" könne. Neben den Österreich-Partien werden auch die restlichen Spiele der Gruppe C (insgesamt 25 Spiele) live übertragen werden.

Hickersberger kommentiert Färöer-Spiel

Als Co-Kommentator bei ausgewählten Matches wird der ehemalige österreichische Teamchef Josef Hickersberger fungieren und unter anderem auch beim Spiel gegen die Färöer Inseln zum Einsatz kommen. Die österreichische Nationalelf verlor 1990 unter Hickersberger gegen den vermeintlichen Jausengegner. Eine Schmach, die, nach einem mageren Unentschieden beim letzten Antreten der Österreicher in Torshavn (Qualifikationsspiel für die WM 2010) nicht vollends zum Trauma werden soll. Hickersberger traut Kollers Truppe jedenfalls zu, hinter Deutschland in der Gruppe C als Zweiter hervorzugehen.

Neben der Quali-Gruppe C, die neben Österreich, Deutschland und den Färöern auch Kasachstan, Schweden und Irland umfasst, hat ATV zehn Spiele der brasilianischen National-Elf im Programm, die sich als Gastgebermannschaft für die WM nicht qualifizieren muss und bis dahin zahlreiche Freundschaftsspiele absolviert. Dazu erwarb ATV vom Rechteanbieter Kentaro auch Rechte für Boxkämpfe, deren Kauf laut dem Anbieter aber nicht an die Fußballrechte geknüpft war.

ORF: "Weiter Fußballsender Nummer 1"

Im ORF zeigte man sich indes gelassen: Kommunikationschef Martin Biedermann verwies auf die "Verantwortung für den sorgsamen Umgang mit den Gebührengeldern. Der Preis war überhöht und die fünf Spiele junktimiert mit anderen Rechten, die wir nicht wollten. Und wie man beispielsweise beim letzten Auslandsspiel in der Ukraine gesehen hat, kann eine internationalen Standards entsprechende Übertragungsqualität bei manchen Auswärtsspielen nicht garantiert werden."

ORF eins bleibt aus eigener Sicht "weiter der Fußballsender Nummer 1", wie Biedermann bekräftigte. ATV habe fünf relevante Spiele, "wir haben aber alles andere", sagte der Kommunikationschef. Neben Europa League (ab nächster Saison) und Champions League (in dieser Saison) sowie der EM 2012 in Polen und der Ukraine zeige man nicht zuletzt alle Spiele der WM 2014: "Selbstverständlich in HD und live."

Der ÖFB sieht die Entscheidung zugunsten von ATV neutral. ÖFB-Generaldirektor Alfred Ludwig: "Das Anliegen der Seher ist es, dass sie ein ordentliches Match sehen können. Unser Anliegen ist es, dass unsere Partner jede Unterstützung bekommen". Auch die Reichweite und dadurch die Einschaltziffern sollten kein Problem sein.

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