Applaus für Salzburg, Buhrufe und Pfiffe für Basel

Schmerzen: Basel-Kapitän Marco Streller (re.) musste gegen den FC St. Gallen ausgewechselt werden. Der Torjäger ist für das Spiel gegen Salzburg fraglich.
Droht beim Achtelfinal-Hinspiel der Europa League in Basel eine Geisterkulisse?

Unterschiedlicher könnte die Stimmung gar nicht sein, wie sie in Salzburg und in Basel wenige Tage vor dem Hinspiel im Europa-League-Achtelfinale am Donnerstag in der Schweiz (19 Uhr, live ORFeins, Sky) ist.

In Salzburg ist derzeit wirklich alles eitel Wonne. Das 3:1 am Samstag in Ried war der 14. Sieg in Serie – zehn in der Bundesliga sowie vier in der Europa League.

Seit dem 24. November 2013 (1:2 bei Rapid) hat Österreichs überlegener Tabellenführer nur mehr das Gefühl des Siegens gespürt. Zwei Siege fehlen noch, dann ist Salzburg aus eigener Kraft Meister. Wenn die Verfolger aber weiter so brav mitspielen, dann könnte schon nächsten Sonntag nach einem Heimsieg gegen den WAC die Meisterfeier steigen.

Da ist es kein Wunder, dass Erfolgstrainer Roger Schmidt, der in Ried erneut bei weitem nicht seine Einsergarnitur aufbot, voll des Lobes ist: "Es ist ein außergewöhnliches Jahr, dass wir spielen", meinte der Deutsche, der nicht müde wird zu betonen, dass sein Team deshalb so erfolgreich ist, weil immer alles gegegeben wird: "Unser Fußball ist davon geprägt, dass es keinen 70-Prozent-Modus gibt, sondern immer nur 100 Prozent. "

Bei Europa-League-Gegner FC Basel ist die Gemütslage derzeit eine ganz andere. Buhrufe und Pfiffe der über 26.000 Zuschauer im Basler St.-Jakobs-Park begleiteten die Spieler nach dem 1:1 gegen St. Gallen in die Kabine.

Obwohl der Schweizer Meister seit 19 Spielen ungeschlagen ist und die Tabelle in der Super League auch nach dem zwölften Remis im 24. Spiel fünf Punkte vor der Konkurrenz liegt, ist die Stimmung schlecht. Im Mittelpunkt der Kritik: Trainer Murat Yakin. Zu unattraktiv sei seine Spielweise, zu viel Wert auf die Defensive würde der 39-Jährige legen.

Chancenvernebler

Aber Salzburg sollte sich von diesen Vorurteilen nicht täuschen lassen. Gegen die St. Galler, die in Basel ohne Stürmer begonnen hatten, zeigte seine Mannschaft zumindest in der Startphase, was in ihr steckt. Der Druck war extrem, die Ineffizienz ebenfalls. Vier tolle Torchancen spielten die Basler in den ersten sechs Minuten heraus, vergaben aber ebenso viele.

Ohne Führungstor wurde es gegen die Menschenmauer der Ostschweizer immer schwerer. Dazu taten die verletzungsbedingten Ausfälle von Kapitän Streller und Voser das Ihrige. Am Ende reichte es - wie schon vor acht Tagen in Thun - nur zu einem Remis.

Im fußballverrückten Basel ist derzeit Fußball übrigens nicht Thema Nummer 1. Die Stadt steht im Zeichen der Fasnacht, die erst am Donnerstag um vier Uhr endet. Deshalb wird am Abend auch mit einem halbleeren Stadion gerechnet. Ganz anders in Salzburg: Das Rückspiel am 20. März ist seit Samstag ausverkauft.

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