Als Fußballer war Vogel ein Nobody

Ich fühle mich vom Schicksal geküsst und sage mir manchmal: Mensch Vogel, es hätte beschissener laufen können.
Basels deutscher Erfolgstrainer kickte bloß in der vierten und fünften Liga. Nun besiegte er Sir Alex Ferguson.
Als Fußballer war Vogel ein Nobody

Heiko Vogel ist nach Thomas Tuchel der nächste Beweis dafür, dass es keine ruhmreiche Vergangenheit als Fußballer braucht, um als Trainer Erfolge feiern zu können.

Denn der 36-jährige Trainer des FC Basel spielte nicht etwa bei den Bayern, in Dortmund oder beim HSV. FC 08 Haßloch und der SV Edenkoben sind die Vereine, für die Vogel einst in der 4. und 5. deutschen Liga gekickt hat. Damals, in den 1990er-Jahren, hatte wohl er selbst nicht davon zu träumen gewagt, einmal Sir Alex Ferguson als Trainer in der Champions League gegenüber zu stehen. Auch nicht, als er sich 1998 als Sportstudent in München bei 1860 als Jugendtrainer bewarb und prompt einen Korb bekam. Die Bayern sollten Vogels Talent jedoch erkennen.

Harmonie

Thomas Müller, Philipp Lahm, Mats Hummels und viele mehr wurden von ihm geschliffen. Keine vier Jahre ist es her, dass Vogel noch an der Säbener Straße die Unter 17 trainierte. Der fachlichen Harmonie mit Thorsten Fink, den er einst beim Trainerlehrgang kennengelernt hatte, hat Vogel seinen Werdegang zu verdanken. Fink wurde Trainer in Ingolstadt und später in Basel. Stets war Vogel sein Assistent. Und als Fink im Oktober vom HSV engagiert wurde, war der Weg für Vogel in Basel frei. "Ich fühle mich vom Schicksal geküsst und sage mir manchmal: Mensch Vogel, es hätte beschissener laufen können." Unlängst wurde Vogels Vertrag in Basel ohne Formulierung der hierarchischen Stufe bis 2014 verlängert. Kaum jemand zweifelt noch daran, dass Vogel vom Interims- zum Cheftrainer bestellt werden soll. Sogar eine Facebook-Seite mit dem Titel "Wir wollen einzig Heiko Vogel als unseren neuen Cheftrainer" gibt es schon. Dass er als Spieler ein Nobody war, hemmt ihn nicht: "In meinem Umfeld gibt es keinen, der mich unterschätzt. Und wer das doch tut, der macht einen Fehler." Auch Dragovic steht auf seinen Trainer: "Er macht einen super Job, bringt Spaß ins Training und gibt uns das Vertrauen dass wir auch Fehler machen dürfen."

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