Alaba: „Geld war immer nur Nebensache“

"München ist zu meiner zweiten Heimat geworden", sagt Alaba, "die Nähe zu Wien bleibt ein angenehmer Nebeneffekt."
Der 21-jährige Teamspieler erklärt im Interview, warum er in München bleibt.

Mit 21 Jahren ist man noch nicht ausgereift. Das Signal von David ist sehr wichtig, mit uns weiterzugehen“, sagte Bayerns Sport-Vorstand Matthias Sammer zur Vertragsverlängerung von David Alaba. Nicht ausgereift ist er also, aber dennoch hat er schon fast alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt: Champions League, Deutsche Meisterschaft und DFB-Pokal, UEFA-Supercup.

In den nächsten Jahren sollen noch einige hinzukommen. Titel, wie demnächst jener bei der Klub-WM in Marokko, und Prämien. Rund 2,5 Millionen Euro im Jahr soll Österreichs Sportler des Jahres bisher verdient haben. Und obwohl Alaba Zahlen nicht im Traum kommentieren oder gar bestätigen würde, ist klar: Mehr als das Doppelte wird Österreichs 31-facher Teamspieler in Zukunft in München kassieren. Warum er bei den Bayern bleibt, wie er mit seinem Geld umgeht und was er seinem Freund Franck Ribéry wünscht, verrät David Alaba im KURIER-Interview.

KURIER: Herr Alaba, warum haben Sie bei den Bayern bis 2018 verlängert?

David Alaba: Weil ich noch viel vor habe hier in München. Seit ich 2008 hergekommen bin, fühle ich mich sehr wohl, das ist zu meiner zweiten Heimat geworden.

Hat auch die Nähe zu Ihrer ersten Heimat Wien, die Sie ja so schätzen, eine Rolle gespielt?

Nicht wirklich. Damals, im Jahr 2008, hat das eine sehr große Rolle gespielt, dass meine Eltern und Freunde oft bei mir sein können. Das war ein sehr wichtiger Faktor für mich, um diesen Weg gehen zu können und um dahin zu kommen, wo ich heute bin. Mittlerweile könnte ich besser damit umgehen, auch weiter weg zu sein. Die Nähe zu Wien bleibt aber ein angenehmer Nebeneffekt.

Sie sagen, Sie hätten noch viel vor in München. Was denn?

Ich will so viele Titel und Trophäen wie möglich gewinnen – natürlich auch die Champions League. Diesen Moment will ich wieder erleben können.

Sind die Chancen darauf mit den Bayern in den nächsten Jahren einfach am größten?

Eine sehr gute Mannschaft und einen ebenso guten Trainer haben wir ja. Es ist trotzdem sehr schwierig, und es hat noch niemand geschafft, diesen Titel zu verteidigen. Wir gehören auf jeden Fall zu den Teams, die da ganz oben mitspielen.

Welche Rolle hat Geld gespielt bei Ihrer Vertragsverlängerung?

Geld war in meiner Karriere immer nur Nebensache. Wenn es darum gegangen wäre, wäre ich vor fünfeinhalb Jahren nie zu den Bayern gekommen. Ich spiele bei einem der besten Klubs der Welt, das zählt.

Es ist aber kein Geheimnis, dass Sie künftig viel mehr als bisher verdienen.

Ist es nicht, natürlich verdiene ich jetzt besser. Wir haben uns auf einer fairen Basis geeinigt. Beide Seiten sind zufrieden.

Werden Sie sich jetzt mehr leisten als zuvor? Vielleicht noch ein neues Auto oder ein noch größeres Haus?

Darüber habe ich mir keine Gedanken gemacht. Ich werde versuchen, alles gut anzulegen und das meiste zu sparen. Hin und wieder gönne ich mir schon was.

Was zum Beispiel?

Einen schönen Urlaub, ein paar Tage mit meinen Jungs, meinen besten Freunden. So wie auch im vergangenen Sommer.

Es sollen auch andere Klubs Interesse an Ihren Diensten bekundet haben. Zum Beispiel der FC Arsenal aus London, der Traum-Klub Ihrer Jugend.

Arsenal war ein Traum und meine Lieblingsmannschaft. Aber ich lebe jetzt auch meinen Traum. Anfragen von anderen Klubs habe ich nach Rücksprache mit meinem Vater und meinen Beratern nicht weiterverfolgt.

Wer wird Weltfußballer 2013?

Ich denke, Franck Ribéry hat es sich verdient. Ich würde es ihm von ganzem Herzen wünschen. Er hat extrem viele tolle Spiele gemacht und mit den Bayern das Triple gewonnen.

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