Alaba, der neue Fixstern im Team

Alaba, der neue Fixstern im Team
Wieder einmal geht für das ÖFB-Team eine Qualifikation erfolglos zu Ende. Zeit für einen Blick in den Rückspiegel.

Die EURO-Mission begann im September 2010 mit dem Heimspiel gegen Kasachstan und endet nun 13 Monate später in Kasachstan. Was bleibt von der verpassten EM-Qualifikation in Erinnerung?

Schleifenspur
Constantini ging mit Scharner und Pogatetz als Kapitänen in seine Ära, änderte dann aber den Kurs auf Janko. Der Sieger der Einschleifregelung war aber dessen Stellvertreter Fuchs. Abwarten, ob Marcel Koller der Kapitänsfrage auch so wenig Beachtung beimisst wie sein Vorgänger.

Jungspund
Constantini hat David Alaba schon 2009 eingesetzt, um ihn für immer und ewig ans ÖFB-Team zu binden. Der 19-Jährige hat nur zwei Quali-Spiele - verletzungsbedingt - verpasst. Und er hat dabei jede Rolle im Mittelfeld einnehmen dürfen bzw. müssen. Am Dienstag muss er in Astana möglicherweise wieder als sogenannter "Sechser" ran, sollte Scharner wegen einer Knieverletzung nicht spielen können. Vielleicht legt sich Koller fest, was er mit dem linken Agenten machen will.

Plaudertasche
Auf dem Feld war es eher still um Paul Scharner, bis er mit dem Ausschluss in Belgien das Team schwächte. Der England-Legionär sorgte für das Bonmot der Qualifikation, indem er sich für die letzten beiden Partien als Spielertrainer ins Spiel brachte. Zuletzt meinte der 1980 Geborene, dass er Geschichten aus dem Jahre 1978 nicht mehr hören könne. Er meinte die "Cordoba-Generation" mit ihrer Kritik an Koller. Ob sich dieser für den Beistand mit weiteren Teamberufungen revanchiert?

Stimmungskanone
Marko Arnautovic verhielt sich wie eine "unguided missile", ein unlenkbares Geschoß. Das detonierte in Istanbul: Weil Maierhofer den Elfer verschoss, den Arnautovic schießen wollte, ging's heiß her in der Kabine. Pogatetz bewies als Friedensstifter ein kräftiges Händchen, aber keine Handschlagqualität. Die wäre Arnautovic in Baku fast auch abgegangen, nachdem ihn Interimstrainer Ruttensteiner ausgetauscht hatte.

Fußballerisch machte Arnautovic nur beim 3:0 gegen Aserbaidschan Eindruck. Trotzdem ist er mit vier Toren Österreichs Topscorer in der EM-Qualifikation. Wie wohl Koller diesen Doppelpass zwischen Genie und Wahnsinn schafft? Ruttensteiner hat Arnautovic jedenfalls den mürrischen Abgang in Baku verziehen: "In solchen Belangen bin ich gefühllos. Das ist vergessen."

Nebengeräusche
Die Trainerdiskussion war treuer Begleiter. Nach dem Last-Minute-Auftaktsieg gegen Kasachstan titelte der KURIER: "Die Planlosigkeit wird zum System." So sehr das ÖFB-Präsidium versuchte, Constantini öffentlich den Rücken zu stärken - hinter seinem Rücken wurde ständig die Trainerfrage gestellt.

Überraschungseffekt
Zumindest den hatte Österreich im Repertoire. Mit der Folge freilich, dass meistens auch das eigene Team überrascht wurde. So hatte Constantini auf dem Ergometer den zündenden Einfall, Strafraumstürmer Roland Linz gegen Kasachstan als Spielmacher aufzubieten.

Betreuerteam
Während der Qualifikation verlor Constantini mit Heinz Peischl seine Vertrauensperson im Assistenten-Job. Die Angst von Manfred Zsak, dass er unter Koller seine Hütchen nehmen muss, scheint derzeit unbegründet. Aber Marcel Koller wird sich jedenfalls einen persönlichen Assistenten mitnehmen dürfen. Er schlug in seiner zweijährigen Arbeitslosigkeit ein Angebot von 1860 München aus. Einer der Gründe: "Ich hätte nicht die Möglichkeiten gehabt, meinen eigenen Assistenten mitzunehmen."

Einserleiberl
In den ersten Partien stand Macho im Tor, dann kam Gratzei, jetzt ist Grünwald die Nummer 1. Die Suche nach dem Einsergoalie führte zu skurrilen Lösungen. So wurden selbst Zweitliga-Goalie Berger und der arbeitslose Almer nominiert. Setzt Koller diese Tradition fort, darf sich auch noch Mattersburgs Borenitsch Hoffnungen machen.

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