Akuter Verteidigermangel in Salzburg

Sportchef Ralf Rangnick ist seit Wochen auf der Suche nach einem weiteren Innenverteidiger für Red Bull.

Es ist gar nicht so lange her, da hatte Salzburg noch sechs Innenverteidiger zur Verfügung. Isaac Vorsah, Rodnei, Ibrahim Sekagya, Franz Schiemer, Martin Hinteregger und Christopher Dibon bewarben sich im Frühjahr um die zwei freien Plätze in der Mannschaft.

Von einem Gedränge kann man momentan nicht gerade sprechen. Dibon ist mangels persönlicher Perspektiven zu Rapid geflüchtet. Sekagyas Vertrag wurde von Salzburg nicht verlängert, der 32-jährige Ex-Kapitän hielt sich zuletzt bei den Red Bulls New York fit. Momentan ist Sekagya in Salzburg, um private Dinge zu regeln.

Die anderen vier Verteidiger stehen weiter bei Salzburg unter Vertrag, sind allerdings momentan lädiert oder verletzt. Schiemer schmerzt ein eingeklemmter Nerv, Hinteregger macht ein Bluterguss im Unterschenkel zu schaffen. Wesentlich schlimmer hat es Vorsah und Rodnei erwischt. Der Teamverteidiger aus Ghana fällt mit einem Kreuzbandriss noch Monate aus. Auch der Brasilianer Rodnei wird länger nicht zur Verfügung stehen. Der 27-Jährige unterzog sich wegen immer wiederkehrender Schmerzen einer Leisten-OP in seiner Heimat.

Derzeit steht nur noch ein fitter Innenverteidiger im Salzburger Kader: Andre Ramalho. Doch der 21-Jährige, der vergangene Saison beim Kooperationsklub FC Liefering spielte, wird von Trainer Roger Schmidt eher in der Rolle des defensiven Mittelfeldspielers gesehen.

Seit Wochen ist Salzburg-Sportchef Ralf Rangnick auf der Suche nach einem weiteren Innenverteidiger. Eigentlich war der Deutsche schon fündig geworden: Ein Brasilianer, dessen Name geheim gehalten wird, hätte in das Anforderungsprofil gepasst. Doch dieser ist kein Thema mehr, weil er sich die Hand gebrochen hat.

Zeitmangel

Also geht die Suche weiter. Die Zeit drängt aber. Schon am 14. Juli steht mit der Cup-Partie in St. Florian das erste Pflichtspiel an. Sechs Tage später geht die Bundesliga-Saison in Wiener Neustadt los. Und Ende Juli wartet die erste Bewährungsprobe in Champions-League-Qualifikation.

Dort sind Olympique Lyon, Metalist Charkiw, Zenit St. Petersburg, Eindhoven und statt des gesperrten türkischen Vizemeisters Fenerbahce PAOK Saloniki die fünf möglichen Gegner. Griechenlands Vizemeister, der sich gerade in Leoben auf Trainingslager befindet, wird von Ex-Salzburg-Coach Huub Stevens betreut.

Ein anderer Ex-Salzburger aus den Niederlanden hat ebenfalls in Griechenland einen neuen Arbeitgeber gefunden: Mittelfeldspieler David Mendes, dessen Vertrag bei Red Bull im Februar aufgelöst wurde, wechselt zu Panathinaikos Athen.

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