Aigner: Altach-Aufstieg "wäre eine Sensation"

Klares Ziel: Es soll in Richtung Aufstieg gehen.
Altach-Kapitän Hannes Aigner freut sich auf das Rückspiel gegen Gent, weiß aber, dass die Aufgabe schwer ist.

Die Spieler von Altach sind in diesem Sommer ständig auf Achse und nur selten daheim im Ländle. In einem Monat haben die Vorarlberger mehr als 13.000 Kilometer zurückgelegt und manche Orte besser kennengelernt, als ihnen lieb war. Nach dem Europa League-Qualifikationshinspiel gegen Gent (1:1) hatte die Mannschaft wegen einer Flugzeugpanne zwei Tage in Oostende verbringen müssen.

Nach all diesen Strapazen ist die Fahrt über den Arlberg nach Innsbruck, wo am Donnerstag das Retourspiel gegen Gent ausgetragen werden muss (20.30 Uhr, live in ORFeins), da vergleichsweise ein Kurz-Trip.

KURIER: Sind die Akkus wieder aufgeladen?

Hannes Aigner: Die zwei Tage in Belgien waren völlig für die Fisch’. Aber es bringt auch nichts, darüber zu jammern. Mit dieser Einstellung kommt man nicht weit. Diese Wochen sind intensiv, aber es ist auch eine tolle Erfahrung.

Wenn eine Mannschaft im Europacup auswärts 1:1 spielt, ist sie dann zwangsläufig der Favorit auf den Aufstieg?

Moment. Wir reden hier von Gent. Die waren im Achtelfinale der Europa League und haben ein 60-Millionen-Budget.Ein Aufstieg wäre immer noch eine Sensation. Wir können mit der Außenseiterrolle sehr gut leben.

Was spricht denn für Altach?

Ganz klar unser Kollektiv. Vielleicht auch, dass wir schon mehr Pflichtspiele in der jungen Saison in den Beinen haben. Andererseits wissen die jetzt natürlich auch, mit wem sie es zu tun haben. Ich glaube nicht, dass man bei Gent Altach gekannt hat. Auswärts hat man gesehen, dass die Belgier nicht damit gerechnet hätten, dass wir so frech spielen.

Warum läuft es unter dem neuen Trainer Klaus Schmidt plötzlich wieder besser als im Frühjahr?

Ich will über das Frühjahr eigentlich gar nicht mehr viel reden. Das haben wir abgehakt und intern analysiert. Jeder war jetzt auch in der Pflicht, denn eines muss auch jedem klar sein: Eine Trainerentlassung wirft immer auch ein schlechtes Licht auf die Spieler. Bisher funktioniert es jedenfalls gut mit Cheftrainer Schmidt und seinem Assistenten Thomas Hickersberger.

Altach hat bereits vor zwei Jahren international gespielt. In der Liga ist man danach im Abstiegskampf gesteckt. Welche Lehren haben Sie daraus gezogen? Es wird jetzt zum Beispiel viel mehr rotiert, das ist auch möglich, weil wir einen breiteren Kader haben. Vor zwei Jahren wurde hier ein Riesenhype gemacht, weil wir auch der erste Vorarlberger Verein im Europacup waren. Damals haben alle nur noch davon geredet und die Liga etwas aus den Augen verloren. Das machen wir sicher nicht mehr.

Wie sehr schmerzt es, dass Sie Ihr Europacup-Heimspiel in Innsbruck austragen müssen?

Ich persönlich freue mich riesig auf das Tivolistadion, weil ich bin hier groß geworden und verbinde schöne Erinnerungen damit. Natürlich muss es das Ziel sein, vor den eigenen Fans zu spielen. Aber der Verein hat das mit dem Bau der neuen Tribüne jetzt ohnehin möglich gemacht. In Zukunft können wir dann in Altach spielen.

Das heißt, Sie rechnen auch in Zukunft mit Altacher Teilnahmen im Europacup?

Ich bin davon überzeugt, dass Altach nicht nur ein fixer Bestandteil der Bundesliga sein wird, sondern in Zukunft ein wichtiger Faktor. Der Verein ist über die Jahre in allen Bereichen gewachsen. Dazu haben wir einen Vorteil: Die Vorarlberger sind richtig hungrig auf Fußball.

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