2:6 - schwere Schlappe gegen Deutschland

2:6 - schwere Schlappe gegen Deutschland
Die Deutschen haben mit der Constantini-Elf ihren Spaß, kommen spielerisch leicht zu einem Kantersieg.

Fünf Kilometer lang schlängelt sich die Bier-Pipeline durch das Innere der Schalker Arena. Wichtig war eine solche Ausstattung an diesem Abend. Denn es wollte schließlich begossen werden, das Offensivspektakel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Was wiederum bedeutete: Österreich wurde im EM-Qualifikationsspiel den Befürchtungen gerecht. In fast jeder Hinsicht.

Langsamer - läuferisch und auch geistig, technisch unter eklatantem Klasseunterschied leidend, in der Abwehr fehleranfällig, auf der linken Seite wehrlos und mit zwei, drei Pässen immer wieder durcheinandergewirbelt. So präsentierte sich das Team in Gelsenkirchen. Und trotzdem: Es war phasenweise ein unterhaltsames Spiel. Denn die Deutschen ließen die Österreicher manchmal gewähren, wenn ihre Angriffsmaschinerie zwischenzeitlich einmal nicht auf Hochtouren lief.

Teamchef Dietmar Constantini hatte beide nachnominierten Spieler von Anfang an zum Einsatz gebracht. Franz Schiemer für hinten, Marko Arnautovic als Solospitze.

Leider wurde das deutsche Mittelfeld, vor allem Özil oder Müller nie in den Griff bekommen.
Beängstigend, wie locker und leicht der WM-Dritte immer wieder vor das Tor von Christian Gratzei spazierte. Der Plan vom aggressiven Forechecking wurde schnell zur nicht umgesetzen Idee. Tief klafften die Löcher zwischen den Formationen. Und Österreichs Keeper sollte im Laufe des Abends mehrmals unglückliche Figur machen.

Fehlstart

So wie bereits in der 8. Minute, Özil schoss von der Strafraumgrenze, Klose mischte sich mit zarter Berührung ein und ging als Torschütze durch - 1:0. Einen Doppelpass der beiden schloss dann Özil erfolgreich ab (23.) und als Badstuber auch noch Podolski ideal bedient, steht es 3:0. Die Österreicher waren geschlagen, bevor sie wirklich in dieses Spiel gefunden hatten.

Am wenigsten beeindruckt zeigten sich noch der junge Royer, Alaba, sowie der defensiv nicht vorhandene, aber sowieso respektlose Arnautovic. Letzterer verkürzte mittels Kopftor nach Klein-Flanke auf 3:1 (42.).

Und nach dem Wechsel war alles wieder beim Alten. Özil - von Fuchs halbherzig bedrängt - kommt nach einem weiten, hohen Pass zum Ball. Ein paar Schritte - 4:1. (47.). Fuchs wirkte in vielen Szenen überfordert, allerdings meist im Stich gelassen von den Vorderleuten. Symptomatisch für die unzusammenhängende österreichische Vorstellung.

Geschenke

Die offensiv orientierten Deutschen verzichteten folglich auf die letzte Konsequenz. Und sie luden Österreich gastfreundlich gestimmt zu Kontern ein. Harnik gestaltete nach Vorarbeit von Arnautovic das Zwischenresultat wieder erträglich 2:4 (51.).

Doch in der Schlussphase machten Schürrle (83.) und Götze (89.) das halbe Dutzend für die Gastgeber voll und Deutschland hat frühzeitig die EM-Qualifikation frühzeitig in der Tasche.

Und Österreich? 2:6 - so ein Ergebnis erhitzt die Teamchef-Diskussion. Jedenfalls ist der Abstand zur internationalen Klasse hoch. Höher als befürchtet.

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