0:0 zwischen Österreich und Türkei

0:0 zwischen Österreich und Türkei
EM-Chance vorbei: Österreichs Team verabschiedet sich mit einer Durchschnittsleistung gegen die Türkei aus den EM-Träumen.

Mit welcher Entscheidung werden sie am Mittwoch ihr Gipfeltreffen abschließen? Dietmar Constantini, Teamchef und gleichzeitig Inhalt des Gesprächs, und sein Vorgesetzter Leo Windtner, Präsident des ÖFB.

Die Chance in der EM-Qualifikation ist dahin, die Bilanz des Teamchefs wenig befriedigend. Viele Zeichen stehen auf Trennung. Nur wann? Demnächst, oder doch wie vertraglich ausgemacht, erst am Ende des Jahres? Eine Frage die geklärt werden muss. Noch vor den restlichen Abenteuerreisen nach Aserbaidschan und Kasachstan im Qualifikationsprogramm.

Wehmut

Österreichs Nationalteam hat sich im Heimspiel gegen die Türkei nicht blamiert. Bemüht war das Team, bedacht das 2:6 in Deutschland weiter in den Hintergrund zu rücken. Ja keine Kurzschlussreaktionen, keine entscheidenden Fehler, kein übertriebenes Risiko - so gestaltete sich der Charakter eines eher tempoarmen Spiels mit wenigen Höhepunkten.

Dennoch, wehmütig musste man mitansehen, dass noch einiges mehr möglich gewesen wäre in dieser Gruppe. Auf Augenhöhe bewegten sich die vor Qualifikationsbeginn viel höher eingeschätzten Türken.

Zwei personelle Veränderungen nahm Constantini gegenüber dem Debakel in Gelsenkirchen vor. Zwei Veränderungen, die eine Elf jedoch grundlegend veränderten. Pascal Grünwald ersetzte den unglücklichen Christian Gratzei zwischen den Pfosten. Es solle kein aufregender Abend werden für den Austria-Torhüter. Zumindest 90 Minuten lang.

Wechselspiele

Klubkollege Klein verlor den rechten Posten in der Viererkette. Dag übernahm diese Aufgabe. Scharner, gegen Deutschland gesperrt, kam als defensiver Mann im zentralen Mittelfeld, Alaba wanderte vom Zentrum auf die linke Seite. Und der junge Mann aus München entpuppte sich dort als frechste Erscheinung in den sonst sehr braven Angriffsversuchen.

Daniel Royer erlebte den mannschaftsinternen Transfer von links nach rechts. Ins Sperrgebiet allerdings, dorthin, wo sich vor allem in der ersten Halbzeit so gut wie gar nichts ereignete. Auf der Bank ersetzte Willi Ruttensteiner, Technischer Direktor beim ÖFB, den etatmäßigen, aber erkrankten Manfred Zsak. Der erkennbare Effekt? Bleibt dem Betrachter überlassen. Ein Fingerzeig für eine baldige interimistische Lösung könnte es schon gewesen sein.

Verbesserung

Jedenfalls war beruhigend zu beobachten, dass sich keine unüberwindbaren Lücken mehr im Mittelfeld auftaten. Emsig sammelten also Alaba, Fuchs und der dieses Mal ziemlich glanzlose Arnautovic ihre Ballkontakte. Angriffe über links, die jedoch nie in großen Chancen endeten. Relativ bald verebbt waren die anfängliche Dynamik, langsam schlich sich die Verunsicherung ein. Lange Bälle landeten im Niemandsland, vergessen wurde auf die Kombinationen.

Mit Fortdauer des Spiels stellten sich die Türken immer besser auf den Gegner ein. Kein besonderer Kraftaufwand war dafür nötig, haben Guus Hiddinks Spieler doch kaum Praxis vorzuweisen. Dennoch konnte Österreichs Team zu selten ihre spielerischen Qualitäten beweisen.

Elfer

Seitenwechsel, neues Glück. Und es sollte das Leben zurückkehren. Die Türkei kam durch Yilamz zu einem Lattentreffer. Arnautovic hatte seine Chance und Harnik traf - allerdings aus knapper Abseitsposition.

Den Schlussakkord setzte allerdings Torhüter Pascal Grünwald in der 91. Minute. Der anstürmende Yilmaz war von ihm kurz zuvor zu Fall gebracht worden. Doch der Austria-Keeper bewahrte die Nerven und hielt den Strafstoß von Turan.

Österreichs Nationalmannschaft hat keine EM-Chance mehr. Aber vielleicht doch eine verlässliche Nummer 1 für die Zukunft.

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