Wie Koller gegen Portugal umstellen könnte

Alternative: Schöpf könnte Junuzovic ersetzen.
Prödl wird Dragovic ersetzen, anstelle von Junuzovic drängt sich Schöpf auf.

Zwei Ausfälle hat Teamchef Marcel Koller am Samstag gegen die Portugiesen zu beklagen. Für den gesperrten Aleksandar Dragovic ist klar, dass Sebastian Prödl spielen wird. Zum einen, weil der Routinier stets die Nummer drei in der Innenverteidigung war und er auch über weit mehr Erfahrung als Kevin Wimmer verfügt, zum anderen, weil er im Gegensatz zum Oberösterreicher ein Rechtsfuß ist. So hat Koller mit Martin Hinteregger und Prödl wieder einen Linken und einen Rechten im Abwehrzentrum, was für den Spielaufbau von Bedeutung ist.

Dass Zlatko Junuzovic zu ersetzen sein wird, ist keine gewagte Prognose. Der Ausfall der Nummer 10 bereitet Koller mit Sicherheit mehr Kopfzerbrechen als jener von Dragovic. Weil der Teamchef dafür bekannt ist, am Personal festzuhalten und auch nach einem verpatzten Spiel nicht alles auf den Kopf zu stellen, würde es nicht überraschen, wenn er weiterhin an Marc Janko im Sturmzentrum festhielte, obwohl dem Torjäger augenscheinlich die vollständige Fitness fehlt.

Der 32-Jährige selbst sagte am Mittwoch zu seinem Zustand: „Ich hab’ mich schon besser gefühlt, muss aber mit diesen Wehwehchen leben und das beste daraus machen.“ Auch Martin Harnik könnte wieder in der Startelf stehen – obwohl er am Dienstag eine unterirdische Leistung ablieferte. „Jeder muss sich selbst an der Nase nehmen“, sagte der Flügel am Mittwoch. „Ich habe nicht ins Spiel gefunden.“

Für ihn spricht dennoch der Mangel an Alternativen und dass er gegen die Portugiesen mehr Räume bekommen und so besser zum Zug kommen dürfte. „Das wird ein ganz anderes Spiel“, sagt der 29-Jährige.

Im Mittelfeld-Zentrum hat Koller die Möglichkeit, David Alaba anstelle von Junuzovic noch weiter vorzuziehen und mit Stefan Ilsanker einen zweiten Sechser aufzubieten. Eine Alternative wäre, Junuzovic eins zu eins durch Alessandro Schöpf oder Marcel Sabitzer zu ersetzen. Sabitzer machte jüngst aber nicht unbedingt Werbung in eigener Sache, weder rechts statt Harnik gegen die Niederlande, noch am Dienstag, als er für Junuzovic ins Spiel kam.

Der Techniker

Die Tatsache, dass Koller gegen Ungarn vor allem Nervosität als die größte Schwäche ortete, spricht für Alessandro Schöpf. Der Tiroler von Schalke 04 ist die technisch beste Alternative und hinterließ in seinen Einsätzen, auch wenn sie nur kurz waren, stets einen mutigen Eindruck mit dem Ball am Fuß.

KURIER-Noten für die Teamspieler

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