UEFA ermittelt gegen fünf Verbände

Die kroatischen Fans sorgten für einen Eklat.
Am Montag wird die Disziplinarkommission die ersten Strafen aussprechen.

Feuerwerkskörper im Stadion, Prügeleien auf den Rängen und rassistisches Verhalten: Die Liste der Fan-Verfehlungen bei der Fußball-EM wird immer länger. Die Europäische Fußball-Union ermittelt mittlerweile gegen die Verbände Kroatiens, Belgiens, Ungarns, Portugals und der Türkei. Bereits am Montag wird die Disziplinarkommission die ersten Strafen gegen Kroatien und die Türkei aussprechen.

Den bereits mehrfach durch die UEFA "vorbestraften" Kroaten droht eine ähnlich harte Strafe wie den Russen, die im Gruppenfinale gegen Wales am Montag auf Bewährung spielen. Beim 2:2 gegen Tschechien am Freitagabend hatten sich einige kroatische Anhänger im Stadion untereinander Schlägereien geliefert und Bengalos auf das Spielfeld geworfen, woraufhin die Partie in Saint-Etienne sogar für vier Minuten vom Schiedsrichter unterbrochen worden war. Laut UEFA sollen einige Kroaten auch mit rassistischen Äußerungen aufgefallen sein.

Empfindliche Geldstrafen durch die Disziplinarkommission unter dem Vorsitz des Österreichers Thomas Partl könnten die anderen Verbände treffen. In den Fanblocks der Türkei, Belgiens und Ungarns waren am Wochenende Bengalos gezündet und Gegenstände geworfen worden. Bei der Partie der Türken gegen Spanien (0:3) in Nizza soll zudem ein Anhänger versucht haben, den Platz zu stürmen. Am Dienstag will die Kommission über die Strafe Ungarns entscheiden, deren Anhänger das 1:1 gegen Island ebenfalls mit Feuerwerkskörpern gefeiert hatten.

Auf den Platz schaffte es am Samstag ein portugiesischer Fan nach dem 0:0 gegen Österreich, der ein Selfie mit Superstar Cristiano Ronaldo ergatterte. Die kuriose Aktion wird Portugals Verband aber wohl nicht allzu teuer zu stehen kommen.

Kroatiens Ivan Rakitic appellierte an den Europäischen Fußball-Verband, sein Team nach den Fan-Ausschreitungen vom Freitag nicht von der EM in Frankreich auszuschließen. "Ich hoffe, dass die UEFA eines versteht: Wir möchten unseren Traum hier weiterleben. Und das ist, am Dienstag gegen Spanien zu spielen und danach in die nächste Runde einzuziehen", sagte der Mittelfeldspieler am Sonntag.

"Wir hoffen, dass alles, was da am Freitag passiert ist, richtig verfolgt wird und vor allem: Dass so etwas nie mehr vorkommt", ergänzte Rakitic und betonte: "Wir haben totales Vertrauen in die UEFA und auch in die Polizei."

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