Koller sieht das Team für die EURO gerüstet

Teamchef Marcel Koller
Der Teamchef reagiert mit Gelassenheit auf die Niederlage bei der Generalprobe.

Von einer Panikstimmung ist Österreichs Fuball-Teamchef Marcel Koller eineinhalb Wochen vor dem ersten EM-Spiel am 14. Juni in Bordeaux gegen Ungarn weit entfernt. Trotz der durchwachsenen Leistungen in den Testspielen am Dienstag gegen Malta (2:1) und am Samstag gegen die Niederlande (0:2) sieht der Schweizer seine Mannschaft für die Endrunde in Frankreich gerüstet.

"Es gibt keinen Grund, zu zweifeln", erklärte Koller nach dem Duell mit den "Oranjes". "Wir haben noch Zeit und es gibt keinen Grund, uns tausendfach zu hinterfragen und kritisch zu sein."

Die Partie gegen die Niederländer sei ein "sehr guter Test" gewesen, betonte Koller. "Wir haben gegen ein starkes Team auf fußballerisch, technisch und läuferisch hohem Niveau gespielt." Besonders mit dem Auftritt seiner Schützlinge in der ersten Hälfte war der 55-Jährige nicht unzufrieden. "Da haben wir gut gespielt, zwar nicht die Tore erzielt, aber das, was wir wollten, umgesetzt."

Allerdings war das 0:1 nach einem Patzer der Hintermannschaft mehr als nur ein Wermutstropfen. "Da hat die Abstimmung zwischen Almer und Klein nicht gepasst. Und die Führung hat den Niederländern dann natürlich in die Karten gespielt", sagte Koller.

"Der Ball wollte einfach nicht ins Eckige"

Dennoch habe seine Truppe auch nach dem Seitenwechsel noch Möglichkeiten vorgefunden. "Aber der Ball wollte einfach nicht ins Eckige", meinte der Teamchef und sprach von einer Verbesserung im Vergleich zum Malta-Spiel. "Im physischen Bereich haben wir einen weiteren Schritt nach vorne gemacht. Bei der Laufbereitschaft haben wir uns gesteigert."

Koller sah bei seinen Schützlingen auch den unbedingten Willen, sich vor ausverkauftem Haus mit einem Erfolgserlebnis in Richtung Frankreich zu verabschieden. "Die Mannschaft hat alles probiert, doch der Gegner war gut. Das muss man akzeptieren."

Auf Diskussionen über mögliche Schwachstellen wollte sich der Nationaltrainer nicht wirklich einlassen. So bereitet Koller die rechte Seite nach eigenen Angaben kein Kopfzerbrechen. "Ich hatte nicht den Eindruck, dass die rechte Seite weniger ins Spiel eingebunden war", sagte der Teamchef.

Auch die Tatsache, dass in den jüngsten beiden Testspielen keine einzige gefährliche Aktion aus einer Standardsituation kreiert wurde, wischte Koller vom Tisch. "Wir werden die Standards sicher noch in Frankreich einüben."

Torlos

Dafür schmerzte den Schweizer das Ende einer Rekordserie. Erstmals nach 23 Länderspielen, seit dem 0:3 in der WM-Qualifikation am 6. September 2013 in München gegen Deutschland, blieb das ÖFB-Team ohne Torerfolg. Wenigstens steigt nach der Niederlage gegen den EM-Zuschauer Niederlande die Erwartungshaltung nicht ins Unermessliche. "Trotzdem gewinne ich lieber, als zu verlieren", betonte Koller.

Dem Coach stehen nun so wie seinen Kickern zwei freie Tage zur Verfügung. In dieser Zeit möchte Koller noch einmal das Niederlande-Match aufarbeiten und einmal mehr die EM-Gegner analysieren. "Und ich hoffe, dass ich auch noch einen Tag finde, wo ich auf andere Gedanken komme."

Der nächste Termin steht erst am Dienstag um 13.00 Uhr Programm, wenn Österreichs Regierungsspitze zur offiziellen Verabschiedung lädt. Wenige Stunden später steigt ein letztes Training in Wien, Mittwochmittag erfolgt die Abreise ins EURO-Quartier in Mallemort. "Ich bin überzeugt, dass wir gegen Ungarn bereit sein werden", erklärte Koller.

KURIER-Noten für die Teamspieler

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