Frankreichs Regierung sichert Fans trotz Streiks Transport zu

Die Züge in Frankreich sollen bei der EURO um jeden Preis fahren.
Premierminister Manuel Valls schließt nicht aus, streikende Lokführer zum Dienst zu verpflichten.

Angesichts angekündigter Bahn-Streiks während der Fußball-Europameisterschaft hat die französische Regierung den Fußballfans zugesichert, einen uneingeschränkten Transport zu den Stadien zu gewährleisten. "Der Staat wird alle Maßnahmen treffen, die nötig sind", sagte Präsident Francois Hollande am Donnerstag in Tulle.

Die französischen Eisenbahner hatten zuvor beschlossen, den Streik bei der Staatsbahn SNCF auch an den ersten Tagen der Fußball-EM fortzusetzen. Dieser betrifft auch die Pariser Vorortzüge, die zum Stade de France fahren, wo am Freitagabend das Eröffnungsspiel stattfindet.

Auf die Frage, ob es zu Dienstverpflichtungen von Bahnbeschäftigten kommen werde, sagte Hollande: "An dem Punkt sind wir noch nicht." Aber man könne sich darauf verlassen, "dass die öffentlichen Dienstleistungen gewährleistet sind und dass der Staat seiner Verantwortung nachkommt".

Aber auch die Befürworter der Streiks müssten "ihrer Verantwortung nachkommen". Das bedeute nicht, dass sie auf ihre Forderungen verzichten sollten. Aber sie müssten auch einen Beitrag dazu leisten, dass die EM "ein gemeinsames Volksfest" werde.

Dienstverpflichtungen möglich

Premierminister Manuel Valls schloss am Donnerstagabend nicht aus, streikende Lokführer zum Dienst zu verpflichten. "Keine Hypothese" sei ausgeschlossen, um den Transport zum Eröffnungsspiel zu gewährleisten, sagte er in Clermont-Ferrand. Auf die Frage, ob das Dienstverpflichtungen einschließt, antwortete er: "Ich schließe aus Prinzip keine Hypothese aus." Die EM solle "ein schönes Schaufenster Frankreichs" werden.

In Frankreich machen Gewerkschaften schon seit drei Monaten gegen eine umstrittene Arbeitsmarktreform mobil, mit der die Regierung Unternehmen im Kampf gegen die hohe Arbeitslosigkeit mehr Flexibilität einräumen will. Die Streiks haben aber auch andere Gründe - die Bahner streiken beispielsweise aus Protest gegen eine neue Vereinbarung über ihre Arbeitszeiten.

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