Belgien lässt Irland keine Chance

Axel Witsel traf zum 2:0.
Das Team von Marc Wilmots entdeckt die Spielfreude und siegt 3:0.

Belgien hat bei der Fußball-Europameisterschaft den enttäuschenden Auftakt vergessen gemacht und den ersten Sieg eingefahren. Das Team von Marc Wilmots besiegte am Samstag Irland in Bordeaux 3:0 (0:0) und ist damit nach zwei Spielen mit drei Punkten Gruppenzweiter in Pool E. Die Treffer erzielten Romelu Lukaku (48.,70.) und Axel Witsel per Kopf (61.).

Dank des Sieges gehen die Belgier nun als Favorit auf den zweiten Gruppenplatz in die Abschlussrunde am Mittwoch (21.00 Uhr), wenn es gegen die bisher enttäuschenden Schweden (1 Punkt) geht. Der Wilmots-Truppe reicht dabei schon ein Punktgewinn, um Rang zwei zu fixieren. Italien (6) trifft zum Abschluss auf Irland (1), steht aber schon zuvor als Gruppensieger fest, da bei Punktegleichheit mit Belgien der bessere direkte Vergleich für die "Squadra Azzurra" sprechen würde.

Starke Belgier

Die Belgier hatten das Spielgeschehen von Anfang an im Griff. Kevin de Bruyne und Co. kombinierten sich durch schnelles und sicheres Passspiel mehrmals an den irischen Strafraum. Gefährlich wurde es dort allerdings nur selten, weil die zwei Viererketten Irlands das Zentrum dicht machten.

Dennoch war Belgien der Führung näher. Die besten Möglichkeiten vergaben Eden Hazard, der aus vollem Lauf das Tor aus gut elf Metern verfehlte (21.) und Toby Alderweireld nach einem Eckball (42.). Seinen Kopfball konnte Wesley Hoolahan, Irlands Torschütze aus dem Auftaktspiel gegen Schweden, auf der Linie klären. Die Iren versuchten zwar offensive Nadelstiche zu setzen, wirklich gefährlich wurden sie aber vor der Pause nicht.

Den Belgiern gelang in Hälfte zwei ein wahrer Blitzstart. De Bruyne setzte sich am Flügel gegen zwei Gegenspieler durch und legte perfekt für Lukaku auf, der den Ball mit einem platziertem Flachschuss von der Strafraumgrenze im Tor unterbrachte und seinen 16. Treffer im Nationalteam erzielte.

Irland zeigte nach dem Rückstand zwar Offensivbemühungen, wirklich Konkretes wollte den Mannen von Trainer Martin O'Neill aber nicht gelingen. In der 61. Minute sorgte schließlich Witsel für die Vorentscheidung. Nach einer mustergültigen Flanke von Thomas Meunier köpfelte der Mittelfeldstratege von Zenit St. Petersburg ein.

Fortan hatte Belgien leichtes Spiel, Lukaku erhöhte nach einem Konter auf 3:0. Der starke Meunier war es auch der den dritten Treffer einleitete. Er eroberte an der eigenen Torlinie den Ball und spielte Hazard in den Lauf, der auf den völlig frei stehenden Lukaku ablegte, der gegen Darren Randolph keine Mühe hatte, seinen zweiten Treffer zu erzielen.

Romelu Lukaku (Belgien-Doppeltorschütze): "Das Team hat ein gutes Spiel gemacht. Wir haben einen guten Eindruck hinterlassen. Das Team hat sich gut vorbereitet und alles umgesetzt. Das Wichtigste ist der Sieg, dass ich zwei Tore beisteuern konnte, freut mich natürlich, aber das ist nicht entscheidend."

Axel Witsel (Belgien-Mittelfeldspieler): "Das ganze Team hat heute ein gutes Spiel gemacht. In der Pause wussten wir, dass wir aktiver werden müssen. Wir haben uns gedacht, dass es nach dem ersten Tor leichter werden würde. Wir haben uns gut vorbereitet. Wir waren körperlich und mental bereit für dieses Spiel. Ich habe heute etwas offensiver agiert als gegen Italien. Das bin ich von meinem Verein gewohnt."

Marc Wilmots (Belgien-Trainer): "Wir haben den Gegner gut analysiert. Wir wollten über die Außenbahnen zum Erfolg kommen. Das ist uns gut gelungen. Jeder Einzelne war bereit. Auch die Ersatzspieler mussten bereit sein, deshalb habe ich ein Geheimnis um die Aufstellung gemacht. Diese Taktik ist aufgegangen."

Martin O'Neill (Irland-Trainer): "Das erste Tor war heute entscheidend. Wir sind natürlich enttäuscht, weil wir gegen Schweden viel besser gespielt haben. Aber man muss anerkennen, dass Belgien ein sehr gutes Spiel gemacht hat. Wir waren nervös, haben die Bälle zu schnell verloren, so dass wir immer unter Druck waren."

John O'Shea (Irland-Verteidiger): Die erste Hälfte heute war in Ordnung. Aber wir haben unsere Kompaktheit verloren, vor allem, wenn wir im Angriff waren. Wir haben uns in der Pause vorgenommen noch wacher in die zweite Hälfte zu gehen. Das ist uns leider nicht gelungen. Wir müssen das Positive aus den ersten beiden Spielen mitnehmen, dann ist gegen Italien etwas möglich."

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