Vettel: Die Technik macht dem WM-Leader Sorgen

Vor der Sommerpause fuhr Vettel in Ungarn zum Sieg.
Die Sommerpause der Formel 1 neigt sich dem Ende zu. Ferrari-Star Sebastian Vettel muss um seine Triebwerke zittern.

Eigentlich könnte Sebastian Vettel seine Sommerpause mit ruhigem Gewissen genießen. Schließlich untermauerte der Deutsche beim letzten Formel-1-Rennen vor der Pause, dem Grand Prix von Ungarn, seine Titelambitionen mit einem Sieg vor Ferrari-Teamkollege Kimi Räikkönen und baute seinen WM-Vorsprung wieder auf 14 Punkte aus.

Dass der WM-Führende trotzdem auf Nadeln sitzt, liegt an seinem Ferrari-Triebwerk – oder vielmehr an dem Verschleiß, den Vettel bei seinen Motorteilen in dieser Saison schon erlebt hat. Denn: Von den insgesamt sechs verschiedenen Teilen (Motor, Turbolader, zwei Energierückgewinnungssysteme, Batteriepaket und Kontrollelektronik) dürfen jeweils nur vier Einheiten verwendet werden. Reicht das nicht, hagelt es Rückversetzungen in der Startaufstellung, wie McLaren-Honda in dieser Saison bereits mehrfach demonstriert hat.

Vettels Problem: Er verwendet bereits den vierten Turbolader und ist bei allen anderen Teilen ebenfalls schon bei drei Einheiten angelangt. Sein WM-Rivale Lewis Hamilton hatte an seinem Mercedes alle Teile erst zwei Mal ersetzen müssen, bei Batterie und Elektronik gar erst einmal. Sollte Ferrari also Probleme mit der Standfestigkeit bekommen, könnte Vettel durchaus eine Rückversetzung erwarten.

Zweckoptimismus

Der Heppenheimer findet trotzdem genug Gründe für Optimismus. "Wir waren bisher überall stark dabei", sagt Vettel mit Blick auf die erste Saisonhälfte. "Klar gab es Strecken, bei denen Mercedes einen Tick vorne war und wir hinten. Das ist völlig normal." Beruhigend findet er vor allem, dass Ferrari die Schwächen des diesjährigen Boliden frühzeitig erkannt hat: "Wir wissen, was das Auto braucht. Jetzt müssen wir daran anpacken. Viele versuchen, uns zu kopieren – das ist immer ein gutes Zeichen."

Beim Grand Prix von Belgien in Spa-Francorchamps am 27. August kehrt die Formel 1 wieder aus den Sommerferien zurück. Große Updates sind bei den Teams dann nicht zu erwarten, schließlich durfte in der Sommerpause nicht gearbeitet werden. Trotzdem kommt die Charakteristik des schnellen Ardennenkurses eher Mercedes entgegen – und damit Lewis Hamilton, der in Belgien zurückschlagen will.

"Lewis ist extrem schnell, unfassbar talentiert", urteilt Sebastian Vettel, der wie der Brite schon zwei Mal in Spa gewinnen konnte. Fehler darf er sich im WM-Duell gegen den dreifachen Champion keine erlauben, dessen ist sich der Deutsche bewusst. Aber er weiß auch: "Unschlagbar ist Lewis nicht."

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