McLaren: Vorerst kein Abschied vom Honda-Motor

McLaren wird sich weiter auf Honda-Triebwerke verlassen.
Im Rahmen des Grand Prix von Österreich traten Eric Boullier und Yusuke Hasegawa sinnbildlich geeint vor die Presse.

Eine vorzeitige Trennung von McLaren und Honda ist in der Formel 1 zumindest verschoben. Das war McLaren-Teamchef Eric Bouiller und Honda-Motorenchef Yusuke Hasegawa am Freitag in Spielberg zu entnehmen. Auch ein temporärer Wechsel zu Mercedes dürfte demnach vom Tisch sein. "Wenn es für sie keine Option ist, ist es für mich auch keine", sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff.

"Es ist ein Drei-Jahres-Projekt. Es hat am Anfang der Saison einen Rückschlag gegeben, aber man kann sehen, dass es jetzt wieder in die richtige Richtung geht", hielt Boullier bei der Pressekonferenz der Teamleiter fest.

Keine Ausstiegspläne bei Honda

Auch wenn offiziell in diese Richtung nichts bekannt ist, machte Hasegawa klar, dass Hondas Pläne in der Formel 1 langfristig ausgelegt sind. "Natürlich tun wir uns sehr schwer in dieser Saison, wir sind frustriert. Aber das ist kein Grund, uns zurückzuziehen. Wir probieren alles, um uns zu verbessern", betonte der Japaner.

Honda beliefert McLaren seit 2015 mit Motoren und ist in dieser Zeit nicht wirklich vom Fleck gekommen. Auch heuer durchlebte der Rennstall um Star-Pilot Fernando Alonso bisher ein katastrophales Jahr mit einem instabilen und leistungsschwachen Motor. Das nach Siegen zweiterfolgreichste Formel-1-Team nach Ferrari hat erst zwei Punkte auf dem Konto.

Vor diesem Hintergrund waren Gerüchte aufgekommen, McLaren könnte eine Auflösung des Vertrags mit Honda anstreben, der dem Vernehmen nach noch bis zum Ende der Saison 2018 laufen soll. Mercedes war immer wieder als Ersatz genannt worden. Mit dem Wegfall des wegen Insolvenz ausgeschiedenen Manor-Rennstalls am Anfang der Saison sind dort Kapazitäten frei geworden.

Neue Ausbaustufe ein Fortschritt?

In Spielberg ist Honda allerdings mit einer neuen Motorstufe angerückt, die eine wesentliche Verbesserung bringen soll. Am ersten Trainingstag vor dem Österreich-Grand-Prix am Sonntag überraschte Fernando Alonso mit der achtschnellsten Zeit in der zweiten Session. Sein belgischer Teamkollege lag als Zwölfter nur vier Plätze dahinter.

"Was die Daten zeigen, hat auch der Motor einen Teil zur Verbesserung der Rundenzeit beigetragen. Es ist aber noch zu früh, etwas zu sagen", erklärte Hasegawa. "Es ist eine Weiterentwicklung der Motors. Wir sind schneller, wir haben einen besseren Motor", steht für Boullier fest.

Das Debüt in der Formel 1 gab Honda bereits 1964, 1968 erfolgte der erste Rückzug. Die erfolgreichste Zeit erlebten die Japaner in der zweiten Hälfte der 1980er-Jahre. Dank Honda-Power im Heck stellten Williams und McLaren von 1986 bis 1991 ununterbrochen den Weltmeister bei den Konstrukteuren.

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