Hamilton am Freitag Schnellster in Abu Dhabi

Hatte er sich am Vormittag noch hinter Sebastian Vettel anstellen müssen, stellte Lewis Hamilton am Nachmittag die gewohnte Ordnung wieder her.

Weltmeister Lewis Hamilton gönnt seinem Widersacher Sebastian Vettel auch im Formel-1-Saisonfinale keinen Millimeter. Mit Streckenrekord von 1:37,877 Minuten verwies der englische Mercedes-Star den deutschen Ferrari-Piloten im Freitag-Training für den Grand Prix von Abu Dhabi um 0,149 Sekunden auf Platz zwei und unterstrich seine Ambition, das F1-Jahr mit dem zehnten Saisonsieg zu beenden.

Dritter bei den Übungsrunden in der Dunkelheit unter Rennbedingungen auf dem Yas Marina Circuit, wo am Sonntag das neue Formel-1-Logo von Liberty Media präsentiert wird, wurde der australische Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo (+0,149). Dahinter folgten Kimi Räikkönnen (FIN/Ferrari/0,475), Valtteri Bottas (FIN/ Mercedes/0,660) und Max Verstappen (NED/Red Bull/1,017) auf den Plätzen vier bis sechs.

In der ersten Trainingseinheit bei Tageslicht war Brasilien-Sieger Vettel noch 0,120 Sekunden vor Hamilton gelegen. Unter Flutlicht und bei kühlerer Asphalttemperatur drehte dann aber der Brite mächtig auf. "Sebastian hat das letzte Rennen gewonnen, dieses hier will ich ihm nicht auch noch überlassen", betonte Hamilton. "Es geht darum, das Rennen so anzugehen, als stünde noch die WM auf dem Spiel."

Hamilton am Freitag Schnellster in Abu Dhabi
Ferrari's German driver Sebastian Vettel steers his car during the second practice session as part of the Abu Dhabi Formula One Grand Prix at the Yas Marina circuit on November 24, 2017. / AFP PHOTO / GIUSEPPE CACACE

Auch Vettel geht das letzte Saisonrennen mit Blickrichtung auf das nächste WM-Duell mit Hamilton im kommenden Jahr an. Beide haben schon je dreimal in Abu Dhabi gewonnen. "Es hilft nicht nur einem selbst, sondern auch dem ganzen Team, noch mal einen ordentlichen Schlusspunkt zu setzen und dann mit voller Kraft voraus in den Winter zu starten", erklärte Vettel.

Hamilton auch 2018 Favorit

Als Nico Rosberg nach Hamiltons vorzeitigem Titelgewinn 2015 die letzten drei Saisonrennen gewann, diente dies dem Deutschen als Anschub für den WM-Triumph im Folgejahr mit vier weiteren Siegen in den ersten vier Saisonrennen. Vielleicht auch deshalb will Hamilton diesmal auf den letzten Kilometern nicht nachlassen.

Für Vettel geht es im Emirat am Persischen Golf aber auch noch um die erste Vize-Weltmeisterschaft seit seinem Wechsel zu Ferrari vor drei Jahren. Dank des Vorsprungs von 22 Punkten auf Mercedes-Fahrer Bottas würde dem vierfachen Ex-Weltmeister schon Rang acht am Sonntag (Start: 14.00 Uhr/live ORF eins, RTL und Sky) für Platz zwei in der Gesamtwertung genügen. Rechnen aber will Vettel gar nicht. "Das erste Ziel ist, das Rennen zu gewinnen", stellte der 30-Jährige klar.

Für Vettel und Hamilton geht es im kommenden Jahr darum, mit dem fünften Titel zu Argentiniens Formel-1-Ikone Juan Manuel Fangio aufzuschließen. Österreichs dreifacher Weltmeister Niki Lauda, als Mercedes-Teamaufsichtsratschef natürlich etwas parteiisch, weiß schon, auf wen er setzt. "Wenn Hamilton so weitermacht, werden die anderen Meisterschaften automatisch kommen", meinte der 68-Jährige, den Vettel nur zu gern vom Gegenteil überzeugen wollen wird.

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