Formel 1: Neuer Eigentümer will den Kalender ausbauen

Der Grand Prix von Monaco ist einer der Fan-Favoriten im Kalender.
Der neue Formel-1-Eigentümer wünscht sich mehr Rennen pro Saison - nicht alle sind begeistert.

Seit Bernie Ecclestone an der Spitze der Formel 1 vom US-Konzern Liberty Media abgelöst wurde, hat sich viel getan. Der neue Eigentümer forciert die Online-Präsenz der Königsklasse, bemüht sich um Fan-Nähe und lässt ganz allgemein auf eine rosige Zukunft für die in der jüngeren Vergangenheit doch arg gebeutelte Serie hoffen.

Der jüngste Vorstoß der neuen Chefs rund um Chase Carey kommt aber nicht bei allen gut an: Marketing-Chef Sean Bratches ließ kürzlich anklingen, dass der Kalender der Königsklasse in Zukunft mehr als 21 Rennen umfassen soll. Diese Höchstgrenze ist vertraglich mit den Teams vereinbart und wird 2018 erreicht, wenn Frankreich und Deutschland in den GP-Kalender zurückkehren, während Malaysia wegfällt.

Keine Back-to-back-Rennen mehr

Einer der Kritiker ist etwa der zweifache Weltmeister Fernando Alonso. Der Spanier, der kürzlich bei den 500 Meilen von Indianapolis als Gaststarter eine hervorragende Figur machte, ist nicht begeistert von den Expansionsplänen. "Als ich angefangen habe, hatten wir 16 Rennen - jetzt sind es 20", so der Spanier, der sein Formel-1-Debüt 2001 absolvierte. "Wenn sie mir sagen, dass es 25 werden, höre ich auf."

Mehr Zustimmung dürfte Bratches für seine geplante bessere Aufteilung der Rennwochenenden erhalten. So sollen etwa die Back-to-back-Rennen, also zwei Grand Prix an aufeinanderfolgenden Wochenenden, in Zukunft vermieden werden. Fünf solche Rennen gibt es derzeit im Kalender, etwa das Doppel Österreich-England. Außerdem sollen die Rennen in Zukunft besser nach Regionen gegliedert werden, um die Reisestrapazen zu verringern.

Vier Klassiker als Pflicht-Stationen

Welche neuen Stationen in Zukunft in den Kalender kommen könnten, ließ Bratches offen. Man wolle aber versuchen, traditionsreiche Rennen wie eben Deutschland oder Frankreich im Kalender zu halten. Das untermauert auch eine kürzlich von Motorsport.com durchgeführte Umfrage unter 150.000 Fans aus fast 200 Ländern: Dort waren die Rennen in Deutschland in Frankreich trotz ihres Fehlens im aktuellen Kalender unter den beliebtesten Rennen.

Die Rennen in Monaco, Monza, Silverstone und Spa waren jene vier Rennen, die sich Fans unbedingt im Kalender wünschen. Auch der Große Preis von Österreich war unter den Top 20 vertreten und damit noch deutlich vor den Events in Russland, Aserbaidschan oder der Türkei. Zudem sprachen sich über 50 Prozent aller Fans für einen Kalender zwischen 19 und 21 Rennen aus.

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