Mercedes gelobt für China-GP Besserung

Lewis Hamilton gewann schon vier Mal den GP von China.
Wolff sieht den "besten Hamilton der vergangenen vier Jahre". Ferrari-Star Vettel ist trotz des Auftakttriumphs vorsichtig.

Der Auftakt-Coup von Sebastian Vettel soll aus Sicht von Formel-1-Team Mercedes ein Ausrutscher bleiben. "Wir versuchen, uns jeden Tag zu verbessern. An diesem Tag in Melbourne war Ferrari besser. Jetzt müssen wir daran arbeiten, wie wir sie wieder schlagen können", erklärte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff vor dem zweiten Saisonrennen am Sonntag (8.00 Uhr/live ORFeins) in Schanghai.

Der Wiener betonte die Qualitäten seines Starpiloten Lewis Hamilton. "Wir erleben den besten Lewis der vergangenen vier Jahre - sowohl auf als auch abseits der Strecke. Er ist eine der Säulen des Teams geworden, und das hat er in Melbourne bewiesen", meinte Wolff.

Allerdings hatte sein Team Hamilton in Australien früh zum Reifenwechsel an die Box geholt. Ferrari-Star Vettel nutzte diese Chance und sicherte sich vor dem Briten den Sieg. "Man muss den Finger auf die Wunde legen, seine Schwächen erkennen und darauf reagieren", sagte Wolff.

Es gebe noch in vielen Bereichen Steigerungsbedarf. "Es geht nicht darum, sich die Konkurrenz als Inspiration anzusehen, sondern vielmehr darum, die eigenen Hausaufgaben zu erledigen, um unsere Performance zu optimieren", betonte der Mercedes-Teamboss.

Vorsichtiger Vettel

In China ist Hamilton mit vier Triumphen (2008, 2011, 2014 und 2015) Rekordgewinner. Im vergangenen Jahr siegte sein damaliger Stallrivale Nico Rosberg.

Ferrari hat seit 2004 keine Saison mit zwei Siegen eröffnet. Damals war Michael Schumacher im Ferrari noch das Maß aller Dinge. 15 von 18 Saisonrennen gewann die Scuderia. Vettels Australien-Triumph beendete nun eine seit September 2015 währende Durststrecke ohne GP-Erfolg.

Der Deutsche wollte die Bäume aber nicht in den Himmel wachsen sehen. "Man muss wirklich Schritt für Schritt machen", betonte Vettel. "Es ist gut, zu wissen, dass wir ein großartiges Auto haben, aber es ist erst der Beginn: ein neues Reglement, neue Generationen von Autos, da wird es viel Weiterentwicklung geben."

Die Autos sind länger und breiter geworden, auch die Reifen sind breiter. Das Überholen ist durch die komplexe Aerodynamik in dieser Saison aber schwieriger. Echte Manöver waren in Australien Mangelware. Der Shanghai International Circuit mit seinen langen Geraden würde viele Möglichkeiten bieten. 128 Überholmanöver gab es in der vergangenen Saison - mehr als auf jedem anderen Kurs.

Red Bull hat Aufholbedarf

Red Bull Racing hatte 2009 durch Vettel in China seinen ersten GP-Sieg eingefahren. 2016 landete das österreichisch-englische Team durch Daniil Kwjat und Daniel Ricciardo auf den Plätzen drei und vier.

Mit dem Start in die laufende Saison waren die Bullen aber nicht zufrieden. Max Verstappen wurde in Australien Fünfter, Lokalmatador Daniel Ricciardo schied nach zahlreichen technischen Problemen aus. Ricciardo: "Wir müssen uns noch verbessern und werden hart arbeiten, das in den nächsten Rennen zu schaffen."

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