Bullen-Ansage: "Mercedes gewinnt schon zu lange"

Es wird wieder enger: Red Bull holt auf die Silberpfeile kontinuierlich auf.
Mercedes und Lewis Hamilton stehen vor dem Titel. Für 2018 kündigt Red Bull eine Offensive an.

Das große Rennen in der Formel 1 scheint gelaufen. Vor dem Großen Preis der USA am Sonntag, dem viertletzten Rennen der Saison, beträgt der Vorsprung von Mercedes-Pilot Lewis Hamilton auf Sebastian Vettel (Ferrari) komfortable 59 Punkte. Bereits im texanischen Austin könnte daher endgültig die WM-Entscheidung zugunsten des Briten fallen.

Von Entspannung ist aber auch im Wilden Westen nichts zu spüren. Immer wenn die Gegenwart ein wenig berechenbar scheint, beginnt der Wettlauf um die Zukunft. Nachdem die Boliden zu Beginn der Saison 2017 größer, breiter und schneller wurden, bleibt das Reglement im kommenden Jahr relativ stabil. Ein Umstand, der in der Regel dazu führt, dass sich das Feld zusammenschiebt. Wer aber am Ende 2017 schnell ist, dürfte auch Anfang 2018 die Wagenschnauze vorn haben.

Neben der Mercedes-Mannschaft, die demnächst den vierten Konstrukteurstitel nacheinander einfahren wird, und dem heuer wieder erstarkten Ferrari-Rennstall darf sich vor allem Red Bull realistische Chancen ausrechnen. Das Team des österreichischen Getränkeherstellers ist sich sicher, bereits heuer das beste Chassis gebaut zu haben. Da sich Motorenlieferant Renault zuletzt verbessert gezeigt hat, fahren Daniel Ricciardo und Max Verstappen prompt um Rennsiege mit. Den Aufwärtstrend bestätigte die Asien-Tournee. Red Bull sammelte in Singapur, Malaysia und Japan insgesamt 91 Punkte und lag damit knapp hinter Mercedes (105) und meilenweit vor Ferrari (22).

Mateschitz’ Traum

Form und Entwicklungstempo will Red Bull ins kommende Jahr mitnehmen. Ungewöhnlich früh soll der neue Bolide fertig werden, um nicht wie in den letzten Jahren erst nach einigen Rennen in Fahrt zu kommen. "Mercedes gewinnt schon zu lange. Wir werden versuchen, das zu ändern", sagt Pilot Ricciardo selbstbewusst.

Teambesitzer Dietrich Mateschitz ließ bereits im Sommer aufhorchen: "Wollen Sie wissen, was mein letzter Traum in der Formel 1 ist", sagte er im niederländischen De Telegraaf. "Dass Max Verstappen (20, Anm.) mit Red Bull der jüngste Weltmeister der Formel 1 wird."

Zwei Jahre bleiben noch.

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