Dunkle Geschäfte im Profifußball enthüllt

Dunkle Geschäfte im Profifußball enthüllt
Das Magazin Spiegel enthüllt Briefkastenfirmen und Steuertricks der Fußballstars Cristiano Ronaldo und Mesut Özil.

Der Spiegel veröffentlichte am Freitagabend den ersten Teil einer umfassenden Recherche zu den dunklen Finanzen zahlreicher Fußballstars, Trainer und Spielerberater. 18,6 Millionen Dokumente hat das Nachrichtenmagazin vor sieben Monaten zugespielt bekommen. Darunter befänden sich "Originalverträge von Spielern samt geheimer Nebenabsprachen, E-Mails, Excel-Tabellen und Word-Dateien". Die Aufarbeitung der riesigen Datenmenge geschah in Zusammenarbeit mit anderen Journalistenteams europäischer Medien im Rahmen des Recherchenetzwerks EIC (European Investigative Collaborations). Der Spiegel bezeichnet es als "größtes Leak in der Geschichte des Sports".

Ronaldo: Millionen in Karibik-Briefkastenfirmen

Superstar Cristiano Ronaldo soll bis vor zwei Jahren Werbeeinnahmen in Millionenhöhe in einer Briefkastenfirma auf den British Virgin Islands geparkt haben. Steuern soll er darauf keine gezahlt haben, geht laut Spiegel aus den Unterlagen hervor. Er profitierte dabei von einer steuerlichen Sonderregelung in Spanien. Als diese auslief, veräußerte er seine Werberechte im Voraus an eine andere Briefkastenfirma in der Karibik. Die Erlöse daraus, laut Magazin knapp 75 Millionen Euro, wurden auf sein Konto bei einer Schweizer Privatbank geparkt.

Mesut Özil, Ronaldos ehemaliger Teamkollege bei Real Madris, hat ebenfalls Probleme mit der Finanz. Er musste im Februar 2,017.152,18 Euro Steuern an die spanischen Finanzbehörden nachzahlen. Gegen die Strafzahlung von 789.963,36 Euro legte er Einspruch ein. Özil kassierte 2010 bei seinem Wechsel von Bremen zu Real 8,77 Millionen Euro brutto im Jahr. 2013 ging er zu Arsenal London für ein Handgeld von sechs Millionen Euro und 10,2 Millionen Euro brutto im Jahr.

Enthüllung auch in Österreich

Die Wochenzeitung Falter, ebenfalls Teil des Recherchenetzwerks, fand eigenen Angaben zufolge auch einige österreichische Namen in den Dateien. Man werde in den kommenden Wochen "von einem der umstrittensten Fußballinvestoren, der von Wien aus arbeitet, bis zu den kuriosen Vertragsdetails mancher Bundesligastars" berichten, kündigte das Blatt am Freitagabend online an.

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