Federers spezielle Beziehung zu London

Federers spezielle Beziehung zu London
2012 finden in London gleich drei Tennis-Höhepunkte statt: Wimbledon, Olympia und das ATP-Tour-Finale.

In keiner anderen Stadt feierte Roger Federer mehr Erfolge als in London, nirgendwo sonst spielt der Schweizer stets so gutes Tennis wie an der Themse. "Ich fühle mich hier immer pudelwohl", sagte Federer nach seinem Finalsieg bei der inoffiziellen WM gegen den Franzosen Jo-Wilfried Tsonga am Sonntagabend.

Durch das hartumkämpfte 6:3,6:7(6),6:3 sicherte sich Federer in seinem 100. ATP-Finale zum sechsten Mal den Titel beim Saisonabschluss und ist damit Rekordsieger der prestigeträchtigen Veranstaltung. Egal ob in Wimbledon (sechs Siege) oder zuletzt bei den ATP-Tour-Finals - Federer und London, das passt einfach.

Drei Turniersiege mit 15 Erfolgen in Serie stehen für Federer im Saisonendspurt zu Buche. Inklusive zweier Siege im Davis Cup Mitte September in Australien hat der Eidgenosse 17 Partien en suite gewonnen bzw. ist seit seinem Halbfinal-Out am 10. September bei den US Open unbesiegt. "Das war das beste Jahresende meiner Karriere", kommentierte der Gentleman des Weißen Sports den gelungenen Ausklang nach einem Jahr mit vielen Rückschlägen daher zufrieden.

Grand Slam

Doch satt ist er noch lange nicht. Nach einer kurzen Pause wird sich der 70-fache Turniersieger wieder in die Vorbereitung stürzen, um bei den Australian Open im Jänner an die zuletzt gezeigten Leistungen anzuknüpfen. "Natürlich wäre es schön, wieder ein Grand-Slam-Turnier zu gewinnen", sagte Federer. "Ich habe in diesem und im letzten Jahr ein paar Chancen ausgelassen. Also glaube ich, dass ich nah dran sein könnte", meinte der 16-fache Grand-Slam-Turnier-Sieger.

Sein bisher letzter Triumph bei einem der vier Majors liegt nun bereits fast zwei Jahre zurück, 2010 in Melbourne. Vor allem im zurückliegenden Jahr musste Federer bei den Grand Slams viele Rückschläge hinnehmen.

Bei den French Open bezwang er zunächst im wohl besten Match der Saison den Serben Novak Djokovic, um dann in vier Sätzen an Rafael Nadal zu scheitern. "Das war mein bitterster Moment", sagte Federer rückblickend. Bei den US Open hatte er im Halbfinale gegen Djokovic Matchball, musste sich dann aber doch in fünf Sätzen geschlagen geben.

Danach machte Federer erst einmal sechs Wochen Pause, ehe er Ende Oktober gestärkt auf die Tour zurückkehrte. "Das Wichtigste für mich ist immer die Reaktion, die ich auf Niederlagen wie gegen Novak in New York zeige", sagte Federer. Während der Konkurrenz am Jahresende die Luft ausging, zeigte sich der "FedExpress" wieder einmal bestens geölt und so gut wie nie zu dieser Jahreszeit.

"Das gibt mir viel Selbstvertrauen für das kommende Jahr", meinte die langjährige Nummer eins, die für den Erfolg 1,63 Millionen Dollar (1,232 Mio. Euro) kassierte und den Briten Andy Murray wieder von Platz drei der Rangliste verdrängte.

Die Vorfreude auf 2012 ist riesig. Auch, weil mit Wimbledon, Olympia und dem ATP-Tour-Finale gleich drei Höhepunkte in London stattfinden. "London wird nächstes Jahr ein wichtiger Ort sein. Hoffentlich spiele ich dann so gut wie in dieser Woche", sagte Federer.

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