Wie Resnik Thiem schindet

Der ehemalige Extremsportler Resnik lässt Dominic Thiem schwitzen.
Der 20-jährige Dominic Thiem schlägt ab Montag in Wien auf – und ist bestens vorbereitet.

Sid hat es gut gemeint. Bei der Auslosung für die Erste Bank Open in der Wiener Stadthalle zog das Vieh aus Ice Age den Namen Daniel Gimeno-Traver als Gegner für Dominic Thiem. „Gegen ihn habe ich vor zwei Jahren zwar mein Debüt auf der ATP-Tour in Kitzbühel verloren, aber auf Hartplatz gibt es schwierigere Aufgaben“, sagt der 20-Jährige. Wem er dies tatsächlich zu verdanken hat, wird wohl eine ewiges Geheimnis bleiben. Weil nicht einmal Turnierboss Herwig Straka verraten wollte, wer unter dem schweißtreibenden Kostüm steckt. Angeblich war Rapper und Laien-Bewerter Sido im Sid-Kostüm. Auch der Name Thomas Muster fiel.

Wie Resnik Thiem schindet
Egal. Beim am Montag beginnenden Tennisturnier sind ohnehin andere Namen gefragt. Neben Andreas Haider-Maurer, der 2010 ins Endspiel kam und auf den Deutschen Daniel Brands trifft, zählt Dominic Thiem, Österreichs größtes Talent, zu den heimischen Hoffnungen in der Stadthalle. Vorbereitet ist er gut, immerhin trainiert er seit einem halben Jahr nicht nur bei Günter Bresnik, sondern auch bei Sepp Resnik. Der ehemalige Extremsportler sorgt für eine gute Kondition beim Niederösterreicher. Und das mit harter Arbeit. „Zuletzt waren wir in der Nähe des Schneebergs in irgendeiner gottverlassenen Gegend“, sagt Thiem. „Und dort sind am Weg überall Baumstämme gelegen, die ich im Lauftempo schleppen musste. “

Das Schlimmste ist aber für Thiem, wenn er unerwartet noch zur (Nacht-)Arbeit schreiten muss. „Das ist arg, wenn du um 23 Uhr kaputt vor dem Fernseher liegst und er sagt dir: ‚Komm, wir gehen noch eine Stunde laufen‘.“ Das Resultat kann sich aber sehen lassen: Thiem fühlt sich fit wie noch nie. „Resniks Methoden sind verrückt, aber nicht deppert. Er hat ein unglaubliches Gefühl für den Körper.“

Umstellung

Harte Arbeit ist Thiem gewöhnt. Er war noch nicht einmal 13, als ihn Bresnik vor die Wahl stellte: „Er sagte mir: Entweder ich stelle meinen Stil um, oder ich kann mir die Karriere abschminken. Ich habe in dieser Zeit kaum mehr Spiele gewonnen. Also quälte ich mich Tag und Nacht.“

Der Erfolg gibt Thiem recht. Auf Platz 146 steht er, so gut wie noch nie. Nur ein Spieler im Ranking ist vor ihm, der jünger ist. Zum Daviscup nach Groningen fuhr er dennoch nicht mit. Weil Bresnik ein Veto einlegte. „Es ging nicht darum, dass ich nicht spielen möchte, sondern Bresnik will einfach um das Recht kämpfen.“ Das wäre? „Es ist schlimm, wie jahrelang talentlose Spieler vom Verband gefördert wurden und ich bekam keinen Cent.“ Nachsatz: „Es wird eine Lösung geben. Ich will und werde für Österreich spielen.“

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