EM: Auböck verpasst Bronze knapp

Schwimmer Felix Auböck
Der 19-Jährige wird in London über 400 m Kraul Vierter.

Felix Auböck sorgte für einen starken Auftakt des österreichischen Schwimm-Teams bei den Langbahn-EM in London. Der 19-Jährige fixierte mit Platz vier im Finale über 400 m Kraul seinen bisher größten Erfolg, die Bronzemedaille verpasste er nur um 7/100 Sekunden. 3:46,88 Minuten bedeuteten eine deutliche Verbesserung des österreichischen Rekords.

Den hatte der diesmal in den Vorläufen in 3:53,37 nur auf Platz 29 gekommene David Brandl 2009 bei der WM in Rom mit 3:47,61 fixiert, als noch in den leistungsfördernden Ganzkörperanzügen geschwommen wurde. Montagfrüh war Auböck von dieser OSV-Bestmarke noch weit entfernt gewesen, hatte seine Topzeit doch 3:50,04 gelautet. Doch im Vorlauf steigerte sich Auböck auf 3.47,92, als Fünfter kam er in das Achter-Finale.

Auf Medaillenkurs

In dem hielt er von Beginn an bestens mit und stets in den Top fünf, bei der 250-m-Marke war er Dritter. Auf der vorletzten Länge schob sich Auböck hinter dem letztlich mit EM-Rekord von 3:44,01 siegreichen Italiener Gabriele Detti gar auf Platz zwei vor, musste auf den letzten Metern aber noch den Norweger Henrik Christiansen (3:46,49) und den Ungarn Peter Bernek (3:46,81) passieren lassen.

Der knappe Rückstand auf die Medaillenränge schmerzte den OSV-Athleten in einer ersten Reaktion doch ein wenig, letztlich überwog aber die Freude über die spürbare zeitliche Verbesserung. „Ich habe vielleicht gehofft, ins Finale zu kommen“, sagte Auböck wenige Minuten nach dem Anschlag im Gespräch mit der APA - Austria Presse Agentur. „An eine Medaille habe ich gar nicht gedacht.“

Dann sei er aber einfach mit den anderen mitgeschwommen, obwohl er schon am Vormittag im Finish die scheinbar letzten Reserven mobilisiert hatte. „Ich habe sehr viel Grundlage trainiert, da geht das dann schon. Ich bin erst 19, da kommen die harten Intensitäten später“, erkläre der Niederösterreicher. „Außerdem habe ich im Finale einfach das Gefühl von Schmerz ausgeschaltet und gewusst, dass es am Ende knapp wird.“

Dichtes Programm

Schon am Dienstagvormittag tritt der Olympia-Starter erneut an. „Über 200 m Kraul bin ich eigentlich noch stärker“, meinte er. „Aber es ist die Frage, wie sehr ich die beiden 400er noch spüre.“ Die Bestätigung seiner 2015 erbrachten „Olympia Qualifying Time“ hat er nun auf allen seinen drei Strecken erbracht. Über den 200er wie über 1.500 m Kraul schon vor gut einer Woche in Berlin.

Damit wird Auböck bei den Rio-Spielen wohl über drei Einzelstrecken antreten, die Nominierung durch das Österreichische Olympische Komitee (ÖOC) sollte da nur noch Formsache sein. Eine weitere Chance auf einen Olympia-Start gibt es mit der OSV-Staffel über 4 x 200 m Kraul. Dafür ist aber am Samstag eine starke Zeit notwendig, um nach Möglichkeit noch auf einen der noch zu vergebenden vier Rio-Plätze zu kommen.

Starkes Debüt

Erfreulich auch das Abschneiden von Johannes Dietrich über 100 m Brust. Im Semifinale bestätigte er in 1:01,65 Minuten seine im Vorlauf fixierte persönliche Bestzeit von 1:01,57. Damit wurde der 22-Jährige zwar „nur“ 16. im 16-köpfigen Semifinalfeld, bei seinem bisher größten Auftritt auf internationaler Bühne fehlten ihm aber auch nur 52/100 auf einen Finalplatz. Die stärkere Strecke Dietrichs sind zudem die 200 m Brust.

Kommentare