
© Reuters/GRIGORY DUKOR
Ein Kuss gegen Homophobie
Zwei russische Athletinnen protestierten gegen die steinzeitlichen Homosexuellen-Gesetze in Russland.
08/18/2013, 11:22 PM
Kseniya Ryzhova und Tatjana Firova gaben sich Samstagabend einen Kuss. An sich nichts Ungewöhnliches. Als Mitglieder der russischen 4x400m Staffel die soeben Gold bei der Heim-Weltmeisterschaft in Russland geholt hat, kann dieser Akt der Zuneigung jedoch gar nicht genug gewürdigt werden. Denn, in ihrer Heimat steht „Homosexuellen-Propaganda“ unter Strafe. Wer sich öffentlich outet oder nur Sympathie bekundet, muss nicht mehr nur mit - oft gewalttätigem - gesellschaftlichem Widerstand, sondern auch mit staatlicher Repression rechnen. Dabei war der Kuss nicht das erste Zeichen bei dieser WM gegen die homophobe Gesetzgebung des Gastgeberlandes.

Simmonds hatte die von ihm errungene Silbermedaille "all seinen schwulen Freunden daheim in Amerika" gewidmet, während Green Tregaro und Hjelmer ihre Fingernägel in Regenbogen-Farben lackierten.
Unverständliche Kritik
Vor allem Tregaro sah sich in der Folge mit Kritik konfrontiert. So revidierte Nationalheldin und Stabhochsprung-Ikone Jelena Isinbajewa ihre ursprüngliche Reaktion, wonach man sich fragen müsse ob man "erlauben sollte all diese Dinge auf der Straße zu propagieren", schließlich seien die Russen "normale Leute".

Der Weltverband muss sich nun die Frage gefallen lassen, ob nicht ein Unterschied gemacht werden muss, zwischen Propaganda für ein kriegerisches Regime oder ein Gewinn-orientiertes Unternehmen oder der Forderung allgemeine Freiheitsrechte in einem Land zu beachten, dass im kommenden Winter die Olympischen Spiele ausrichten wird.
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