Djokovic gewinnt die US Open

Djokovic gewinnt die US Open
Nach vier Stunden auf Biegen und Brechen bezwingt der Serbe Rafael Nadal und triumphiert im dritten Anlauf bei den US Open.

Novak Djokovic hat auch New York erobert. Der Weltranglisten-Erste setzte einer überragenden Tennis-Saison am Montag mit seinem ersten Triumph bei den US Open die Krone auf.

In einem Finale der Spitzenklasse bezwang der 24-jährige Serbe den spanischen Titelverteidiger Rafael Nadal 6:2,6:4,6:7(3),6:1. Für Djokovic ist es nach den Australian Open und Wimbledon bereits der dritte Grand-Slam-Turniersieg des Jahres 2011.

"Das ist mein Jahr, ich habe heuer mein bestes Tennis gespielt", erklärte Djokovic, der zuvor in einem epischen Halbfinale über fünf Sätze bereits den ehemaligen Seriensieger Roger Federer eliminiert hatte. Gegen Nadal machten sich die Strapazen bemerkbar. Der als Nummer eins gesetzte Serbe musste sich im vierten Satz wegen Problemen im Rückenbereich und Krämpfen in den Beinen behandeln lassen, ehe er doch noch mit aller Kraft zuschlug.

Herrschaft von Nadal und Federer beendet

Die zweigeteilte Herrschaft von Nadal und Federer ist damit endgültig beendet. Djokovic hatte dem Spanier bereits Anfang Juli den Wimbledon-Titel abgenommen und sich erstmals zur Nummer eins der Welt gemacht. Den Status wird er noch länger nicht abgeben. "Ich habe noch viele Ziele vor mir", versicherte Djokovic. Eines davon ist ein Triumph bei den French Open, um den Karriere-Grand-Slam perfekt zu machen. "Das braucht aber seine Zeit", meinte Djokovic.

Im Halbfinale von Paris hatte sich der Serbe Federer geschlagen geben müssen - eine von lediglich zwei Niederlagen in 66 Saisonmatches. Die zweite resultierte im August aus einer Aufgabe gegen Andy Murray in Cincinnati. Mit Nadal hat Djokovic alle sechs Saisonduelle gewonnen. "Sechsmal hintereinander zu verlieren, tut weh", gestand Nadal. "Aber ich habe meine Chancen gehabt. Ich fahre nach Hause und weiß, dass ich auf dem richtigen Weg bin."

Auf Biegen und Brechen

Der Mallorquiner spielte sein mit Abstand bestes Tennis im Turnier, lieferte Djokovic phasenweise einen Kampf auf Biegen und Brechen. Dennoch war er wie schon vor zwei Monaten in Wimbledon über weite Strecken ohne Chance. 26 Breakbälle hatte Djokovic dank seiner aggressiven Spielweise, elfmal nahm er der Nummer zwei der Welt den Aufschlag ab. Nur Ende des dritten Satzes leistete er sich Unkonzentriertheiten. Nach einem Break zum 5:1 war Nadal im vierten Durchgang aber endgültig gebrochen.

Djokovic unbesiegbar? "Nein, das bin ich nicht", betonte der nun vierfache Sieger von Grand-Slam-Turnieren. "Niemand ist das." Auch Federer hätte in der Vergangenheit Saisonen gespielt, in denen er drei Grand Slams gewonnen und 40 oder 50 Matches nicht verloren hätte. "Rafa hat das im Vorjahr erlebt", erinnerte Djokovic. "Aber heuer ist mein Jahr. Ich bin überglücklich, weil ich mein ganzes Leben darauf hingearbeitet habe, hier anzukommen."

Erschöpft

Erschöpft sank er nach einem sensationellen Match über 4:10 Stunden zu Boden. Zweimal war Djokovic zuvor in New York bereits im Endspiel gescheitert - 2007 an Federer und 2010 in vier Sätzen an Nadal. "Ich habe für diese Trophäe gekämpft", erklärte der 24-Jährige bei deren Übergabe vor 23.500 begeisterten Zuschauern. 1,8 Millionen Dollar (1,318 Mio. Euro) streifte er dafür ein.

"Ich will noch mehr Turniere gewinnen", versicherte Djokovic. Zehn waren es alleine in dieser Saison. Neben den drei Major-Titeln - nur jener bei den French Open war an Nadal gegangen - triumphierte der "Djoker" auch bei fünf Turnieren der Masters-Serie. Das ist vor ihm noch niemandem gelungen. Seinen ersten Grand-Slam-Turniersieg hatte Djokovic 2008 in Australien geholt.

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