Djokovic gegen Murray der Glücklichere
Nightsessions haben einen ganz besonderen Reiz. Besonders in der ausverkauften Rod Laver Arena von Melbourne. Das Stadion bis auf den letzten Sitzplatz gefüllt. Prickelnde Atmosphäre, die Spannung zum Greifen.
Gesucht wurde der Finalgegner von Rafael Nadal. Gefunden wurde er in einem 4:31 Stunden dauernden Marathonmatch. Nach einem 6:3,3:6,6:7,6:1,7:5 lebt der Traum einer Titelverteidigung für Novak Djokovic.
Eigentlich sind viele Breaks bei den Herren eher Mangelware. Speziell auf Hartplatz und bei so starken Aufschlägern wie Novak Djokovic und Andy Murray. Dennoch schwächelten beide bei ihrem Service. Insgesamt 18 Mal gaben sie ihren Aufschlag ab.
Murray ebenbürtig
Djokovic war für Murray zu knacken. Doch der Schotte zeigte in den entscheidenden Phasen Nerven und somit stellt der "Djoker" auf 7:4 im Head-to-Head.
Anfangs sorgte die Nummer eins der Welt für klare Verhältnisse, ohne jedoch sein Toptennis abzurufen. Zwar gab es einige spektakuläre Ballwechsel, dennoch war das Spiel von Fehlern geprägt.
Der 25-Jährige Serbe holte sich im ersten Satz, dank Mithilfe Murrays durch einen Doppelfehler, früh ein Break. Beide Akteure hatten Luft nach oben, spielten nicht auf höchstem Niveau. Vor allem Murray brachte sich in der Anfangsphase mit leichten Fehlern um die Früchte schön herausgespielter Punkte. Trotz Rebreaks verlor er den ersten Satz mit 6:3.
Auch in Satz zwei erwischte der "Djoker" den besseren Start, zog schnell auf 2:0 weg. Doch Murray war nun richtig in diesem Semifinale angekommen und rief sein bestes Tennis ab, holte vier Games in Folge. Er agierte hoch konzentriert, machte kaum Fehler und münzte dies in einen 6:3-Satzerfolg um. Das beflügelte auch das Niveau der Partie und die Emotionen der Zuschauer.
Match wurde immer besser
Das Spiel wurde mit Fortdauer besser und auch die Aufschlagspiele beider Akteure stabilisierten sich. Bei 4:5 wehrt Murray mit einem Ass (207 km/h) einen Satzball ab. Danach zwei weitere und das wurde belohnt. Denn den Tiebreak entschied Murray mit 7:4 und sorgte für eine 2:1-Satzführung.
Doch das ließ sich Djokovic nicht so einfach gefallen. In eindrucksvoller Manier schoss er den Briten mit 6:1 ab und erzwang einen entscheidenden fünften Satz. Dieser stand auf des Messers Schneide. Jeder Punkt hart umkämpft, als könnte er für eine Vorentscheidung sorgen. Als Djokovic bei 5:2 schon wie der sichere Sieger aussah, kam Murray nochmal auf 5:5 ran.
Der Tennisthriller nun am Höhepunkt. Jeder Fehler könnte die Arbeit der vorherigen Stunden binnen nichts zu Grunde richten. Djokovic` kleiner psychologischer Vorteil: Er legte zum 6:5 vor. Nun musste Murray seinen Aufschlag durchbringen, scheiterte allerdings.
Rafael Nadal hätte wohl lieber Andy Murray im Endspiel gesehen, hat er doch eine 13-5 Head-to-Head-Bilanz. Zwar führt der Spanier im direkten Duell auch gegen den Serbien mit 16:13, allerdings verlor er die letzten sieben Duelle.
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