Die Zukunft trifft auf die Gegenwart

APA13936150 - 30072013 - KITZBÜHEL - ÖSTERREICH: Jürgen Melzer (AUT) beim Herren-Doppel mit Partner Gerald Melzer gegen Levinsky/Marx am Dienstag, 30. Juli 2013, beim ATP Turnier Bet-at-home Cup in Kitzbühel. APA-FOTO: Robert Parigger
Dominic Thiem (19) fordert am Mittwoch im Achtelfinale von Kitzbühel Österreichs Nr. 1 Jürgen Melzer (32).

Kitzbühel ist im Tennisfieber. Selbst die Fiaker, die es nicht nur in Wien gibt, bringen Massen zur Tennisanlage in Tirol. Verantwortlich dafür sind Friesen-Pferde, die vor allem der starke Haarwuchs an den Fesseln (Kötenbehang) auszeichnet. Sie erinnern dabei ein bisschen an den berühmtesten Sohn der Stadt: Moonboots-Schlagerbarde Hansi Hinterseer. Hätte dieser vier Beine, wäre er wohl eine Friese geworden.

Tagesthema sind aber nicht der Sänger und seine Hits, sondern die Tennisspieler. Und da vor allem Österreichs bester sowie Österreichs hoffnungsvollster. Der 32-jährige Jürgen Melzer wird am Mittwoch vom 19-jährigen Dominic Thiem gefordert.

Die Chancen für den Teenager? „Ich glaube, dass sich das Jürgen nicht nehmen lässt“, sagt Turnierdirektor Alexander Antonitsch. Ob es irgendwo einen Vorteil für Thiem gäbe? „Er kann zwar nicht so sauber, dafür aber schneller aufschlagen.“ Für Antonitsch ist Melzer der Favorit. „Er spielt die Vorhand gerader als Thiem und hat als Linkshänder einen Vorteil.“

Clemens Trimmel, Österreichs Daviscup-Kapitän, war am Dienstag voll im Einsatz und schaute sogar bei der Partie des niederländischen Titelverteidigers Robin Haase vorbei. „Er ist im September im Daviscup unser Gegner, ich versuche Schwächen auszumachen. Man muss alle Gegner beobachten.“

Fehlender Rhythmus

Aber natürlich plauderte auch er lieber über das Duell der beiden Niederösterreicher. „Für mich ist es wichtig, dass beide fit sind“, sagt Trimmel und weist daraufhin, dass Melzer aufgrund seiner Leistenprobleme ebenso wie Thiem (Darm-Bakterium) länger nicht spielen konnten.

Allerdings sieht er Thiem nicht chancenlos. „Der Druck liegt einfach bei Jürgen“, sagt der 35-Jährige. „Entscheidend wird sein, wie schnell Melzer seinen Rhythmus findet, Dominic hat immerhin schon ein Match hier gewonnen.“ Thiem hatte schon eine ähnliche Situation gemeistert. Im Oktober 2011 schlug der damals 18-Jährige den damals 44-jährigen Thomas Muster beim Turnier in der Wiener Stadthalle. „Damals musste er siegen, dieses Mal kann er es“, sagt Antonitsch.

Einen Vorgeschmack auf die Partie brachten gestern zwei weitere Niederösterreicher: Andreas Haider-Maurer, Österreichs Nummer zwei, schlug den 19-jährigen Dennis Novak 6:4, 6:4. Nächster Gegner ist heute der Argentinier Juan Monaco.

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