Die Volleyball-Fremdgänger aus dem heiligen Land

Die Volleyball-Fremdgänger aus dem heiligen Land
Volleyballer, Handballer, Rugbyspieler - immer mehr Klubs aus Tirol spielen in einer ausländischen Liga.

Ein Titel ist den Hypo Tirol Alpenvolleys bereits jetzt sicher: Sie sind die Kilometerfresser der Liga. Kein anderes Volleyballteam legt so weite Wege zurück wie der Klub aus Innsbruck, der etliche seiner Heimspiele in Unterhaching austragen muss. Das ist der einzige Wermutstropfen für Manager Hannes Kronthaler, der 2017 ausgezogen ist, um mit den Alpenvolleys die deutsche Liga zu erobern. Zu diesem Zweck ist der heimische Serienmeister eine Spielgemeinschaft mit Unterhaching eingegangen. Die Hälfte der Heimspiele findet deshalb in Bayern statt, zu Kronthalers Leidwesen dürfen die Alpenvolleys auch ihre Europacup-Partien nicht in Innsbruck austragen.

Zumindest in der Meisterschaft dürfen die Tiroler am Mittwoch in der Innsbrucker Olympiahalle gegen Bühl (19 Uhr) ihre echte Heimpremiere feiern, nachdem sie bereits vier Matches in der Fremde in den Armen haben. Für Kronthaler hat sich der Abschied aus Österreich schon jetzt rentiert: Im ersten Jahr in der deutschen Liga waren die Zuseherzahlen deutlich höher als in der Saison 2016/’17, als Tirol das letzte Mal Staatsmeister geworden ist.

Mit ihrem Abschied aus Österreich haben die Alpenvolleys sogar Nachahmer gefunden. Es gibt mittlerweile einige Vereine aus dem heiligen Land, die fremdgehen. So sind die Innsbrucker Handballer von medalp HIT aktuell Leader in der italienischen Serie A2, der Rugby-Club Innsbruck schlägt sich erfolgreich in der Verbandsliga Bayern. Hauptmotiv für die Flucht ins Ausland: Die Klubs ersparen sich die weiten Reisen in den Osten Österreichs – und damit Geld.

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