Der Wiener Traum vom Basketball-Titel

Der Wiener Traum vom Basketball-Titel
Ab Freitag gehen Österreichs Basketballer wieder auf Punktejagd. Auch der BC Vienna zählt zu den Favoriten.

Meistertitel. Vor dem Auftakt der österreichischen Basketballliga (ABL) wagte kein Verein das Wunsch-Kind laut beim Namen zu nennen. Man wolle zuerst das Play-off erreichen und dann "weitersehen", war der einhellige Tenor.

Einzig Petar Stazic Strbac vom BC Vienna bekannte sich vor der Auftaktpartie gegen St. Pölten am Freitag (19.30 Uhr, Stadthalle B) zu höheren Zielen: "Ich würde lügen, wenn ich sage, dass wir mit dem Play-off zufrieden sind", sagt der General Manager, der dank der rundumerneuerten Mannschaft hoffen darf, zum ersten Mal seit 1992 wieder den Titel in die Hauptstadt zu holen.

Titel-Träumer

"Aussprechen werde ich das Wort Meistertitel nicht, als Traum ansehen auf jeden Fall", sagt Stazic Strbac. Die gesamte Legionärsriege der Wiener wurde im Sommer ausgetauscht und durch routinierte ABL-Spieler ersetzt. Wie zum Beispiel Shawn Ray oder Ian Boylan, der mit Gmunden zwei Mal Meister und drei Mal Cup-Sieger wurde.

Der amtierende Meister und frisch gekürte Supercup-Sieger Klosterneuburg zählt wieder zum Kreis der Favoriten. Auch, weil man in Niederösterreich auf große Personalrochaden verzichtete. Stattdessen setzt Trainer Werner Sallomon auf sein fast unverändertes Erfolgsteam vom Vorjahr, dem einzig Damir Hamidovic abhandengekommen ist. Der Routinier beendete nach 20 Saisonen im Dukes-Dress seine Karriere.

"Das Wort Titelverteidigung wird bei uns nicht gemieden, wir machen aber nicht den Fehler, die Gegner zu unterschätzen", sagt Meistertrainer Sallomon, der neben zehn ausländischen Kollegen als einziger österreichischer Coach in der Liga verblieben ist. In Runde eins am Sonntag (17 Uhr) trifft der Titelverteidiger gleich auf einen weiteren Favoriten: Kapfenberg.

Vizemeister und Cupsieger Gmunden wird zur selben Zeit in Graz auf der Hut sein müssen, sind doch die Steirer nicht gerade der Lieblingsgegner der Swans. Vergangene Saison setzte es zum Auftakt eine Heimniederlage gegen Graz. Bereits am Samstag (18 Uhr) empfängt Güssing das junge Team der Traiskirchen Lions. Abgeschlossen wird die erste Runde am Montag (19.00 Uhr/ live auf Sky) mit Wels – Oberwart.

Die zweite Dame gibt ihr Debüt in der Herren-Liga

Der Wiener Traum vom Basketball-Titel

Vor einem Jahr leitete Lucia Plank (28) erstmals ein Spiel der Basketball-Bundesliga der Herren (ABL). Zum Auftakt der Saison 2012/’13 steht mit Elisabeth Lutter eine zweite Dame vor ihrem Debüt. Die 26-jährige Klagenfurterin mit Wohnsitz bei Graz wird am Samstag an der Seite zweier männlicher Kollegen in der Partie Güssing Knights – Traiskirchen Lions erstmals als Referee in der obersten Spielklasse der Herren tätig sein. In der zweiten Bundesliga und im Cup sammelte sie bereits Erfahrung.

Seit vier Jahren gehört Lutter dem Kader des Verbandes an, nun stieg sie in den Kreis der 22 ABL-Spielleiter auf. Bis Ende März 2011 war sie noch selbst in der Damen-Bundesliga aktiv, zuletzt bei UBI Graz.

Eine internationale Karriere ist das ambitionierte Ziel von Elisabeth Lutter. Den Weg als Schiedsrichterin hat sie aus einem originellen Grund eingeschlagen. Als Spielerin habe sie einst einen Referee angemault. Der habe daraufhin gemeint, "ich soll es doch selbst ausprobieren", sagt Lutter. Das habe sie "getan und Gefallen am Pfeifen gefunden".

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