Davis-Cup: Doppel hält Österreich im Spiel

Julian Knowle und Ersatzmann Jürgen Melzer siegten gegen Weißrussland und stellten auf 1:2.

Julian Knowle und Jürgen Melzer haben am Samstag Österreichs Chance, in Minsk noch ein Davis-Cup-"Wunder" zu schaffen, aufrechterhalten. Das ÖTV-Doppel bezwang das weißrussische Duo Max Mirnyi/Jaraslaw Schyla nach 3:06 Stunden mit 6:4,7:6(6),6:7(3),6:4 und verkürzte damit auf 1:2. Melzer war für den am Oberschenkel verletzten Alexander Peya aufgeboten worden. Die Entscheidung fällt nun am Sonntag.

"Wir bleiben im Duell mit den Weißrussen im Rennen, wir haben uns die Möglichkeit erarbeitet, die Partie am Sonntag zu drehen", konstatierte Melzer, der den Weißrussen auch Respekt zollte. "Beide von ihnen haben sehr gut serviert. Wir wussten, dass wir nicht viele Chancen bekommen werden. Und die haben wir genützt."

Auch Knowle, der erstmals seit dreieinhalb Jahren wieder für Österreichs Davis-Cup-Team spielte, war happy. "Wir haben sehr gut gespielt gegen ein richtig starkes Doppel. In den ersten zwei Sätzen habe ich mich super gefühlt, dann hat mich der Aufschlag zeitweise im Stich gelassen", erklärte Knowle, der Ende April 43 Jahre jung wird. "Das letzte Mal habe ich mehr als vier Sätze 2015 in Wimbledon gespielt, das ist eine Zeit her. Müdigkeit hat nicht eingesetzt, ich bin körperlich ganz gut in Schuss. Es war eine meine besseren Leistungen in den vergangenen Jahren."

Melzer ersetzt Peya makellos

Das sahen auch die mitgereisten österreichischen Fans, die sich mit einer Grußbotschaft für Melzer einstellten: "Glückwunsch Papa Jürgen - Danke für deinen Einsatz!" war auf einem Transparent zu lesen. Der 35-jährige Melzer, erst vor knapp zwei Wochen erstmals Vater geworden, machte den Ausfall von Peya wegen einer Zerrung am linken Oberschenkel vergessen und bot gemeinsam mit Knowle eine starke Leistung. Knowle ist übrigens im vergangenen November selbst zum zweiten Mal Vater geworden, nach der bald sechsjährigen Alicia freute sich der Vorarlberger über einen Sohn namens Jamie Julian.

Nach einem Break zum 5:4 gegen den schwächeren der beiden Weißrussen, Schyla, servierte Melzer zur 1:0-Satzführung aus. Im zweiten Durchgang mussten die Österreicher nach einem neuerlichen Break gegen Schyla zum 2:1 durch Knowle selbst den Aufschlag abgeben. Der Satz ging ins Tiebreak, in dem die Gäste den zweiten Satzball zum 8:6 nützten. Im dritten Durchgang ging es ohne Aufschlagverlust neuerlich ins Tiebreak, in dem sich die Hausherren mit 7:3 durchsetzten.

Kapitän Koubek ist erleichtert

Nach den ersten Aufschlagverlusten von Mirnyi und Melzer zum 3:2 bzw. 3:3 bedeutete das dritte Break gegen Schyla zum 4:3 für die ÖTV-Equipe im vierten Satz die Vorentscheidung. Knowle/Melzer servierten in der Folge zum 1:2-Gesamtstand aus.

Nun musste der ältere der beiden Melzer-Brüder hoffen, am Sonntag (10.00 Uhr MESZ/live ORF Sport +) noch das entscheidende Einzel gegen Egor Gerasimow bestreiten zu dürfen. Denn der Länderkampf der 2. Runde der Europaö-Afrika-Zone könnte schon vorher an die Gastgeber gehen, wenn sich Ilja Iwaschka gegen Gerald Melzer durchsetzen sollte. "Gerald wird gegen Iwaschka ein paar Änderungen im Spiel vornehmen müssen, dann hoffe ich das Beste", drückt Jürgen Melzer seinem Bruder die Daumen.

Kapitän Stefan Koubek war erleichtert. "Wir haben das Ziel für heute erreicht. Ich bin sehr stolz auf die beiden, sie haben ein tolles Match geliefert. Es war eine Freude, zuzuschauen. Beide wissen haargenau, was sie zu tun haben. Es war nicht leicht gegen Mirnyi, und auch Schyla hat zeitweise super aufgeschlagen. Das wird ein interessanter Sonntag. Es kann alles passieren. Iwaschka hat gegen Gerald den Druck des Favoriten."

Der Sieger der Begegnung spielt vom 15. bis 17. September um den Aufstieg in die Weltgruppe 2018. Sollte Österreich verlieren, geht es zum gleichen Termin daheim gegen Rumänien.

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