ÖHB-Team gegen Russland um EM-Qualifikation

Österreichs Herren kämpfen gegen Russland um die EM-Teilnahme. Der Rechner spielt mit.

Um Historisches zu leisten, müssen Österreichs Handballer am Sonntag, laufen, springen, klammern, werfen – und vielleicht auch rechnen. Auf dem Weg zur erstmaligen sportlichen Qualifikation für eine EM-Endrunde sind nahezu alle Konstellationen möglich.

Gewinnen die Österreicher in der Tiroler Wasserkraft-Arena gegen Russland (19.15 Uhr/ ORF Sport +), sind sie als Zweiter der Qualifikationsgruppe hinter Serbien für das EM-Turnier im Jänner qualifiziert. Bei einem Remis bucht die ÖHB-Auswahl als bester Gruppendritter das Ticket nach Dänemark.

Selbst eine Niederlage gegen die einstige Handball-Großmacht Russland bedeutet noch nicht das endgültige Aus. Und da kommen die Mathematiker ins Spiel: Im Kampf um den besten Dritten steht ein Duell mit den Teams der Qualifikationsgruppe 6 an. Und falls die Weißrussen am Sonntag in Slowenien gewinnen oder aber hoch verlieren, würde Österreich auch bei einer Niederlage gegen die Russen zur EM fahren. Dass die Partie eine Stunde vor dem Österreich-Spiel angepfiffen wird, gilt nicht als Nachteil.

Reaktion gefordert

Auf solche Rechnereien wollen sich die Österreicher freilich nicht einlassen. „Wir haben es noch immer selbst in der Hand. Das ist das Einzige, das zählt“, sagt Teamchef Patrekur Johannesson.

Der Isländer fordert eine kollektive Reaktion und spielerische Steigerung im abschließenden Qualifikationsschlager, nachdem sein Team am Donnerstag in Bosnien-Herzegowina eine fehleranfällige Leistung gezeigt hatte. „Wenn es um so eine Riesenchance geht, müssen die Spieler alles für ihr Land geben“, sagte Johannesson nach dem 28:28 gegen den Gruppenletzten.

Überhaupt liegt ein Remis in der Luft: Nur so sind sowohl Österreicher als auch Russen für die EM-Endrunde qualifiziert. Das dürfte vor allem Weißrussen und Slowenen schmerzen. Von Absprachen will freilich niemand etwas wissen. „Mit dem achten Mann, den Fans, im Rücken können wir jede Nation schlagen“, sagt Viktor Szilagyi.

Für den Kapitän und viele seiner routinierten Kollegen ist es ein richtungsweisendes Spiel. Gelingt die Qualifikation, dürften Szilagyi, Wilczynski und die anderen wohl noch eine Saison im Nationalteam anhängen. Konrad Wilczynski: „Ein großes Turnier in einem Handball-Land wie Dänemark wäre noch einmal ein Highlight.“

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