Spätes Siegtor für Mattersburg gegen die Austria

Smail Prevljak war der Mattersburger Matchwinner.
Die Austria-Krise nimmt kein Ende: Mattersburg setzt sich gegen die Veilchen im Finish durch.

Die Krise der Wiener Austria hat sich am Samstag mit einer Niederlage in Mattersburg weiter verschärft. Das Team von Thorsten Fink unterlag in der 23. Runde der Fußball-Bundesliga den Burgenländern 1:2 (1:1). Smail Prevljak avancierte mit seinem Doppelpack zum Matchwinner (3., 88.). Für die Wiener traf Lucas Venuto zum zwischenzeitlichen Ausgleich (38.).

Damit überholten die Burgenländer die Wiener und sind mit 30 Punkten neuer Sechster. Die Wiener liegen drei Punkte dahinter.


Fußball-Bundesliga - 23. Spieltag
Rapid Wien Sturm Graz 1:1 (0:1)
SV Mattersburg Austria Wien 2:1 (1:1)
Wolfsberger AC Flyeralarm Admira 1:3 (0:2)
LASK Linz SCR Altach 2:0 (0:0)
Red Bull Salzburg SKN St. Pölten So., 16.30 Uhr

Was ein einziger Buchstabe für einen großen Unterschied ausmachen kann. In vielen Heimspielen hat die Austria beim Verrichten ihres Tagswerkes große Probleme. Im Happel-Stadion. Währenddessen blühten die Veilchen bei Gastspielen in Mattersburg regelmäßig auf. Im Pappel-Stadion. Nicht so am Samstag, wo eine violette Siegesserie ein bitteres Ende erfuhr.

Denn Mattersburg trug völlig verdient mit 2:1 den Sieg davon, überholte die Wiener damit in der Tabelle. Ex-Austria-Trainer Gerald Baumgartner freute sich doppelt. „Es war eine bärenstarke Leistung von uns.“ Und die Austria? Die kann sich allmählich von einem Europacup-Startplatz verabschieden, liegt nur noch auf Platz sieben und neun Punkte entfernt von den angestrebten Rängen. Die Frage ist, ob der Verein Konsequenzen zieht, sprich die Reißleine, oder auf Besserung wartet. Sportdirektor Franz Wohlfahrt: „ Es werden ernste Worte folgen. Wir werden das dann täglich kontrollieren.“ Steht der Trainer in Frage? Wohlfahrt: „Die Fehler haben die Spieler heute gemacht.“

Fehlstart

Pünktlich zum Anpfiff flockte der Schnee dicht durch das Stadion. Eine kalte Dusche wäre somit gar nicht vonnöten gewesen für die Austria, die von den Mattersburgern dennoch eiskalt erwischt wurde. Prevljaks Drehung um die eigene Achse verursachte bei Kadiri Gleichgewichtsstörungen – 1:0 nach 170 Sekunden. Mattersburg wirkte williger, zielstrebiger, die Austria indisponiert und ratlos.

Ruan stoppte den starken Prevljak als Retter in allerhöchster Not bei dessen Sprint in Richtung Tor. Weil dieser den Ball nicht am Fuß hatte, gab Schiedsrichter Harkam keinen Torraub und Ruan die Gelbe Karte. Umgekehrt wurde der Austria ein Elfmeter nach Foul an Friesenbichler vorenthalten.

Starkes Ende

Beide Teams beklagten in Folge Verletzungen, bei den Burgenländern wurde Jano geschultert, Austrias Stangl übertrieb die Dehnfähigkeit seiner Adduktoren. Mattersburg war dem zweiten Treffer näher als die Austria dem Ausgleich, der plötzlich fiel. Holzhauser brachte Venuto in Position, der sich geschickt durchsetzte und zum 1:1 einschob (38.). Die zweite Hälfte startete ohne Schneefall, Kadiri hatte dennoch keinen Durchblick. Seinen völlig verunglückten Rückpass fing Pink ab, verjuxte die Topchance aber.

Die Austria wagte den Versuch, ein wenig Fußball zu spielen. Es blieb beim Versuch. Mattersburg hatte durch Prevljak und Mahrer noch zwei Chancen, ehe Prevljak abermals zuschlug und Mattersburg den dritten Sieg im dritten Spiel 2018 bescherte (88.). Austria-Trainer Thorsten Fink: „Es reicht derzeit nicht, Mattersburg zu schlagen. Für manche ist der Druck vielleicht zu viel.“

Worte wie ein Abgesang.

Pappelstadion, Mattersburg, SR Harkam

Tor: 1:0 Prevljak (3.), 1:1 Venuto (38.), 2:1 Prevljak (88.)

Mattersburg: Kuster - Höller, Malic, Mahrer, Lercher - Jano (17. Cesar Ortiz), Grgic - Okugawa, Perlak (59. Ertlthaler), Pink - Prevljak (90. Maierhofer)

Austria: Pentz - Klein, Kadiri, Ruan, Stangl (38. Salamon) - Serbest, Holzhauser - Venuto, Prokop (70. Alhassan), Pires - Friesenbichler (82. Monschein)

Gelbe Karte: Pink (48.), Höller (72.), Cesar Ortiz (79.), Prevljak (88.) bzw. Ruan (25.), Alhassan (85.)

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