Red Bull Salzburg muss im Europacup spielen

Darf Sabitzer mit Leipzig im Europacup spielen?
Ein freiwilliger Startverzicht zugunsten von RB Leipzig hätte den Bundesliga-Lizenzentzug zur Folge.

Die Frage schwebt wie ein Damoklesschwert über der Fußballabteilung von Red Bull seit der Getränkekonzern 2009 auch in Deutschland einen Klub übernommen hat: Dürfen Red Bull Salzburg und RB Leipzig in einer Saison gleichzeitig am Europacup teilnehmen oder nicht?

Red Bull Salzburg muss im Europacup spielen
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Im Sommer wird diese Frage von der UEFA beantwortet werden. Denn sowohl der österreichische Serienmeister als auch der deutsche Bundesliga-Aufsteiger sind in ihren Ligen klar auf Kurs Richtung sportlicher Europacup-Qualifikation.

Aber diese allein reicht nicht. Salzburg und Leipzig müssen auch noch eine weitere Hürde nehmen. Denn die Integrität ihrer Wettbewerbe ist für die UEFA ein hohes Gut. Deshalb wird von der europäischen Fußball-Union untersucht werden, ob die beiden Vereine wirklich so unabhängig voneinander sind, wie von den Funktionären seit Monaten betont wird.

Aufreger

Am Mittwoch sorgte nun ein Artikel der Salzburger Nachrichten für Aufregung, in dem von "ersten Signalen vom Europäischen Fußballverband" berichtet wird, dass "nur ein Klub, der von Red Bull unterstützt wird, in der Eliteliga spielen darf". Die UEFA bezeichnete dies als "Spekulation" und verwies auf die Europacup-Regularien: "Wir haben in der Tat Regeln, die die Integrität des Wettbewerbs und das Thema der Mehrfach-Eigentümer betreffen", sagte ein UEFA-Sprecher.

RB-Vorstandsboss Oliver Mintzlaff reagierte indes verwundert. "Mit Überraschung habe ich den Artikel gelesen. Glauben Sie mir, es gibt bei RB Leipzig keine Nervosität und auch die vermeintlichen Signale der UEFA gibt es nicht", wird Mintzlaff in der Bild zitiert. In der Zentrale der österreichischen Bundesliga ist die näherrückende Entscheidung der UEFA naturgemäß ein Thema. Vorstand Christian Ebenbauer bleibt betont cool: "Wir gehen davon aus, dass jeder österreichische Klub, der sich sportlich für einen internationalen Bewerb qualifiziert, im Sinne des österreichischen Fußballs an diesem teilnehmen wird."

Bisher ist davon ausgegangen worden, dass wegen der Konzern-Hierarchie, in der Leipzig die Nummer eins ist, im Fall der Fälle (also bei einer negativen UEFA-Entscheidung) Salzburg zugunsten des deutschen Bundesligisten auf eine Europacup-Teilnahme verzichten wird. Doch dieser Verzicht könnte mit einem Zwangsabstieg für den Serienmeister enden.

Lizenzbestimmung

Mit der Teilnahme an der österreichischen Meisterschaft ist für alle Bundesligisten laut Lizenzbestimmungen auch eine europäische Startverpflichtung verbunden. Der Lizenzantrag, den jeder Bundesliga-Verein vor jeder Saison einreicht, muss auch die Bestätigung enthalten, dass der Lizenzbewerber an den von der ÖFBL, ÖFB, UEFA und FIFA anerkannten und genehmigten Wettbewerben teilnehmen wird.

Dabei handelt es sich um ein sogenanntes A-Kriterium. Dieses ist zwingend. Eine Nichterfüllung zieht einen Lizenzentzug nach sich. Von diesem kann zwar in begründeten Ausnahmefällen abgesehen werden. Aber nur dann, wenn ein A-Kriterium nur vorübergehend nicht erfüllt wird (z.B. Beschaffenheit des Spielfeldes).

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