Rapid-Trainer: Canadi, Kühbauer oder Mister X

Nur fünf Monate nach dem Wechsel von Zoran Barisic zu Mike Büskens sucht Rapid wieder einen Trainer. Den Namen des Neuen soll es noch diese Woche geben. Zum Ende von Barisic sagt Präsident Michael Krammer jetzt: "Mit der Weisheit des Rückblicks ist man immer gescheiter." Ein Comeback von Barisic wird es in naher Zukunft trotzdem nicht geben.

Eine Solo-Entscheidung für den neuen Chefcoach aber auch nicht. "Alternativlos" hat laut Krammer Andreas Müller seinen Ex-Mannschaftskollegen Büskens dem Präsidium präsentiert – ein Grund für die plötzliche Beurlaubung des Sportchefs.

Wie reagiert Rapid nun auf das Vakuum an sportlicher Expertise? "Mit der Beratung mit erfahrenen Personen aus dem Rapid-Umfeld" und einem zwölfteiligen Kriterienkatalog. Ein Hauptkriterium nimmt Andreas Herzog de facto aus dem Rennen: Auf die Frage, ob der Neue ein Erwachsenen-Team in einem Wettbewerb geführt haben muss, antwortet Krammer mit "Ja". Herzog war U-21-Teamchef und ist aktuell Assistent beim US-Team.

Krammer hat schon erste Gespräche mit Kandidaten geführt. Laut KURIER-Recherchen stehen u. a. zwei unterschiedliche Typen in der engeren Wahl: Damir Canadi und Dietmar Kühbauer.

Ausstiegsklausel

Canadis Vertrag bei Altach umfasst eine Ausstiegsklausel. Für den 46-jährigen Canadi spricht die von Krammer eingeforderte (und von Büskens nicht gelieferte) "Taktikvariabilität". Aufgestiegen ist er mit einem offensiven 4-3-3, jetzt lässt er die Konkurrenz an einer Dreierkette verzweifeln, die in der Defensive zum 5-3-2 wird.

Während Canadi ein Mal (1989) für die Austria einlief, wäre die breite Masse mit Kühbauer beruhigt: Der 45-Jährige ist Mitglied von Rapids "Jahrhundert-Elf". Gegenargument: Nach raschen Erfolgen bei Admira und WAC ging es in den Jahren darauf jeweils steil bergab.

Oder es wird doch ein Mister X? So wie Thomas Doll, der von Bild ins Spiel gebrachte Ferencvaros-Trainer?