Ohne Präsident und Sportchef sucht St. Pölten die Wende

Umbau: Schupp (r.) musste gehen, Lederer bekommt Druck
Nach dem Aus für Schupp beim SKN: Geduld mit, aber auch mehr Druck für Trainer Lederer.

Nicht einmal neun Monate war Markus Schupp als Sportdirektor in St. Pölten im Amt. Nachdem Präsident Tröstl zurückgetreten war, muss auch der von ihm ausgesuchte Deutsche gehen.

Bei der Pressekonferenz erklärte der für eine verbesserte Klub-Kommunikation verpflichtete Wolfgang Gramann anfangs die Struktur des Vereins. Der Ex-ÖFB-Sprecher benötigte allein dafür rund drei Minuten. Das sagt einiges aus über den SKN, der alle Negativrekorde der Bundesliga angreift.

Direkten Ersatz gibt es vorerst weder für Tröstl noch für Schupp. Vizepräsident Helmut Schwarzl, der als Geschäftsführer des Sanitär-Konzerns Geberit eigentlich genug um die Ohren hat, spricht bis auf weiteres für die "Delegiertenversammlung". Manager Andreas Blumauer gibt künftig auch den Sportdirektor, beraten von SKN-Urgestein Thomas Nentwich.

Realität Relegation

Blumauer freut sich über die Treue der Großsponsoren in Krisenzeiten und verzichtet auf Durchhalte-Parolen im Abstiegskampf: "Wir werden zwei Spiele mehr haben – wegen der Relegation."

Zum Rauswurf von Schupp, der beim SKN nie heimisch wurde, meint Schwarzl: "Man kann nicht ewig zuschauen." Das war auch von der NÖ-Landesregierung zu hören, die nach vielen Investitionen die sportliche Wende erwartet.

Druck für Lederer

Schwarzl machte klar, dass auch über das Aus von Oliver Lederer nachgedacht wurde. Der Trainer selbst meint: "Das ist bei meinem Punkteschnitt legitim, meine Performance war bisher nicht ausreichend."

Zu einer Garantie, dass Lederer bis zur Relegation im Amt bleibt, sagt Schwarzl: "Nein, dafür müssten wir uns Bundesliga-tauglich präsentieren. Der Auftritt gegen Mattersburg war erschreckend. Lederer muss seine Strategie ändern."

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