Derby: "Man will natürlich König von Wien sein"

Derby: "Man will natürlich König von Wien sein"
Andreas Ogris und Christian Keglevits über die Bedeutung des ewigen Duells.

In Hütteldorf wurde am Sonntag die 325. Auflage des Traditionsduells aufgeführt. Zwei ehemalige Derby-Protagonisten, Andreas Ogris und Christian Keglevits, plauderten über vergangene Zeiten, ihr Erklärungsversuch über die Bedeutung des Derbys ist heute (ab 21.15 Uhr) auf ServusTV in "Sport und Talk" zu sehen, wo auch Rapid-Trainer Goran Djuricin zu Gast sein wird.

"Die Brisanz ist für Nicht-Wiener nur schwer erklärbar", gibt der Ur-Wiener Ogris zu. "Der Sieger hat die Vorherrschaft in der Stadt bis zum nächsten Derby. Es ist zwar eine Floskel, aber es ist das Spiel der Spiele in der Saison. Da gibt es keine Gefangenen." Keglevits pflichtet bei: "Alle sind gierig auf das Spiel, das merkt man schon im Training, da wird noch einmal nachjustiert, da gehen bei jedem noch ein paar Schubladen auf."

Ein Derbysieg, gar so wichtig wie ein Meistertitel? Ogris: "Im Augenblick des Sieges selbst schon. Aber am Ende zählt die Tabelle." Keglevits hat eher die italienische Herangehensweise: "Du willst in erster Linie nicht gegen die Austria verlieren. Man will natürlich der König von Wien sein." Für ihn ähnelt ein Derby eher einem Champions-League-Spiel.

Sowohl Ogris als auch Keglevits sind mit legendären Derby-Szenen in Erinnerung geblieben – Ogris mit dem "Nasenreiberl" mit Kühbauer. "Der Didi ist mir beim Rutschen auf den Oberschenkel gestiegen. Ich habe das nicht so toll gefunden, daher haben wir uns ein klein wenig austauschen müssen. Danach war die Sache erledigt."

Keglevits traf bei einem 6:3-Sieg im Hanappi-Stadion doppelt und säbelte beim Torjubel seinen Trainer Hans Krankl nieder. Dessen beiger Trenchcoat musste danach in die Putzerei. "Es war eine Retourkutsche. Der Hans hat uns vor dem Spiel zu viel angestachelt. Die Blutgrätsche wurde somit zur Schmutzgrätsche. Aber die Kollegen haben mir damals dazu gratuliert."

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