Zehn Rapidler verpassen Sieg in Salzburg

Rapid erkämpfte sich einen verdienten Zähler in Salzburg.
Obwohl Rapid lange in Unterzahl spielt, reicht es "nur" zu einem Punkt beim Gastspiel in Wals-Siezenheim.

Trotz früher Unterzahl erobert Rapid Wien beim amtierenden Meister in Salzburg ein 2:2-Unentschieden. Schon nach 15 Minuten flog Mario Pavelic mit Rot vom Platz, dennoch gingen die Hütteldorfer gegen Red Bull Salzburg nach einer Stunde durch Dejan Ljubicic in Führung. Nach einem Freistoß beförderte Kapitän Stefan Schwab den Ball jedoch ins Rapid-Tor zum Salzburger Ausgleich (75.). Der eingewechselte Philipp Schobesberger erzielte wenig später nach Bolingoli-Traumpass das 2:1 für die Gäste (79.), ehe Munas Dabbur per Seitfallzieher in der Nachspielzeit noch den verdienten Ausgleich für Salzburg sicherte (90.+2).


Fußball-Bundesliga - 7. Spieltag
LASK Linz Sturm Graz 2:1 (2:1)
Austria Wien Wolfsberger AC 2:2 (1:1)
SV Mattersburg Admira Wacker 0:5 (0:3)
SKN St. Pölten SCR Altach 1:2 (0:2)
Red Bull Salzburg Rapid Wien 2:2 (0:0)

Eine lange Serie ist doch nicht zu Ende gegangen: Neun Pflichtspiele wartet Rapid gegen Salzburg nun schon auf einen Sieg. Aber so knapp wie heute in der Red-Bull-Arena war es schon lange nicht. Erst in der Nachspielzeit verhinderte Dabbur mit einem herrlichen Seitfallzieher einen Sieg der Wiener. Das Spiel endete mit einem 2:2 – ein Resultat, das keinem der beiden Teams wirklich weiterhilft.

Bei Salzburg hatte der Verletzungsteufel gewütet. Trainer Rose musste experimentieren. Er bot eine Defensive auf, die so noch nie zusammengespielt hatte. Youth-League-Sieger Igor kam erstmals in dieser Saison in der Bundesliga zum Einsatz, bildete mit Caleta-Car die Innenverteidigung. Auf der linken Abwehrseite musste Farkas wieder Ulmer (Gehirnerschütterung) ersetzen. Überraschend war Roses Stürmerwahl: Gulbrandsen begann, Hwang saß zunächst nur auf der Bank.

Auch bei den Gästen war einiges neu. Mit Galvao in der Innenverteidigung und Veton Berisha als hängende Spitze standen zwei Neuzugänge in der Startelf. Mit dabei war wieder Wr.-Neustadt-Kooperationsspieler Ljubicic im defensiven Mittelfeld.

Salzburg mit schwierigem Start

Der Schlager verlief, wie man es erwarten durfte. Salzburg musste agieren, tat sich aber schwer, weil Rapid das Zentrum zustellte. Und das reicht momentan, um den Serienmeister zu neutralisieren, der das unter Ex-Trainer Oscar alternativ praktizierte Flügelspiel eingestellt hat.

Es dauerte über eine Viertelstunde, bis es einen Aufreger gab. Der hatte es in sich: Pavelic, der den Fuß zu weit oben hatte, und Farkas, der wiederum den Kopf zu weit unten hatte, waren zusammengekracht. Schiedsrichter Muckenhammer schloss den Rapidler, der vor dem Zusammenstoß klar den Ball gespielt hatte, aus – eine überzogene Entscheidung.

Am Spielcharakter änderte Salzburgs Überzahl wenig. Einem Tor nahe kamen als erstes Team die Wiener: Salzburg-Keeper Walke konnte einen Murg-Schuss an die Stange lenken (31.). Aber auch Salzburg hatte eine Torannäherung in Hälfte eins: Wolf scheiterte aber im Privatduell an Rapid-Keeper Strebinger (39.).

Zur Pause reagierte Rapid-Trainer Djuricin auf die Unterzahl. Er opferte Solospitze Joelinton und brachte Auer, der Ljubicic als Pavelic-Ersatz auf der rechten Abwehrseite ablöste.

Ausgespielt

Salzburg fand weiter kein Mittel, um in die gefährliche Zone zu kommen. Und wurde für die eintönige Spielweise bestraft. Rapid traf mit dem ersten Angriff in Hälfte zwei: Ljubicic schoss erstmals ein – 1:0 (60.). Die Rapidler jubelten, als hätten sie den Titel gewonnen. Ersatzkeeper Knoflach freute sich gar so sehr, dass er verwarnt wurde.

Und die Wiener hätten kurz danach eigentlich noch einmal jubeln müssen. Bolingoli ließ aber den Matchball aus. Ein Geschenk hielt Salzburg im Spiel. Der Meister wurde mit der Einwechslung von Hwang gefährlicher. Und der Koreaner war auch am Ausgleich beteiligt: Bei einem Freistoß irritierte er Schwab, der in seinem 100. Bundesliga-Spiel für Rapid ein Eigentor fabrizierte (75.).

Aber Rapid schlug noch einmal zurück. Der eingewechselte Schobesberger konnte allein aufs Tor laufen und den viel zu ungestüm aus seinem Tor eilenden Walke bezwingen (79.). Das sollte aber doch nicht reichen, denn in der Nachspielzeit zeigte Dabbur erstmals in der Partie seine Klasse und erzielte einen Treffer der Marke "Tor des Monats".

Wals-Siezenheim, Red-Bull-Arena, SR Muckenhammer

Tor: 0:1 Ljubicic (60.), 1:1 Schwab (75./Eigentor), 1:2 Schobesberger (79.), 2:2 Dabbur (90.+2)

Salzburg: Walke - Lainer, Caleta-Car, Igor, Farkas (61. Schlager) - Haidara, Samassekou (74. Leitgeb), Valon Berisha - Wolf - Gulbrandsen (65. Hwang), Dabbur

Rapid: Strebinger - Pavelic, M. Hofmann, Galvao, Bolingoli - Ljubicic, Schwab - Schaub (68. Schobesberger), Veton Berisha (78. Sonnleitner), Murg - Joelinton (46. Auer)

Gelbe Karte: Haidara (26.), Samassekou (27.), Hwang (88.), Schlager (89.) bzw. M. Hofmann (13.), Schwab (18.) Knoflach (60./Auf der Bank), Murg (75.)

Rote Karte: Pavelic (16.)

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