Leader Sturm nimmt St. Pölten auseinander

Die Grazer spielten gegen inferiore Niederösterreicher groß auf.
In einem über weite Strecken einseitigen Spiel hatte der Tabellenführer mit dem Schlusslicht keine Mühe.

Klare Angelegenheit zum Auftakt der 10. Bundesliga-Runde: Leader Sturm Graz gastierte am anderen Tabellenende bei St. Pölten und ließ schon früh anklingen, wie sich das Spiel entwickeln würde. Das Führungstor in der 10. Minute durch ein Eigentor von SKN-Verteidiger David Stec war die logische Konsequenz aus einer Grazer Drangphase. Nur acht Minuten später stellte Deni Alar auf 2:0 - erneut hatte sich die SKN-Defensive desaströs verhalten.

Trainer Oliver Lederer reagierte noch vor der Pause, nahm den inferioren Babacar Diallo aus dem Spiel und brachte an seiner Stelle Husein Balic. Es half nur bedingt: Nach der Pause wirkte St. Pölten zwar besser, die Grazer taten aber nur noch das Nötigste und kamen durch Philipp Huspek zum verdienten 3:0-Endstand (63.) und damit zum höchsten Saisonsieg.


Fußball-Bundesliga - 10. Spieltag
SKN St. Pölten SK Sturm Graz 0:3 (0:2)
Admira Wacker LASK Linz Sa., 18.30 Uhr
SV Mattersburg Rapid Wien Sa., 18.30 Uhr
Austria Wien SCR Altach So., 16.30 Uhr
Red Bull Salzburg Wolfsberger AC So., 19.00 Uhr

Der erste Erfolg nach drei sieglosen Spielen fällt für Sturm eindrucksvoll aus: Der Tabellenführer nahm den Letzten nach allen Regeln der Kunst auseinander und siegt in St. Pölten völlig verdient 3:0. Der SKN geht hingegen weiter sieglos in die nächste Länderspielpause.

Eigentlich hatte St. Pölten mit Co-Trainer Markus Schopp auf einen strategischen Vorteil gehofft: Dem langjährigen Coach der Sturm-Amateure sollte die Grazer Spielweise im Detail bekannt sein. Auf dem Feld sah es nach dem Gegenteil aus: Das variable System von Sturm mit Deni Alar als hängender Spitze hinter Philipp Huspek überforderte die Mannschaft von Chefcoach Oliver Lederer total.

Die erste Topchance vergab Huspek, bei der zweiten beging Babacar Diallo ein Torraub-Foul am Überraschungsstürmer. Schiedsrichter Drachta übersah es. Also machte es der Tabellenletzte selbst: David Stec beförderte eine Flanke ins eigene Tor – 0:1 (10.).

Im Schongang

Auch ein Lykogiannis-Freistoß ans Lattenkreuz war kein Weckruf. Nach Hierländer-Vorlage traf Alar ebenso ungedeckt wie trocken ins Eck zum 0:2 (18.). Lederer stellte vom 3-5-2 auf eine Viererkette um, trotzdem lief Huspek allein auf Goalie Riegler zu – gehalten (22.). Nach 35 Minuten wurde Diallo erlöst, in der Pause Kapitän Thürauer.

Gegen eine völlig neu sortierte SKN-Elf zog sich der Tabellenführer zurück und wartete auf Fehler. So wie auf jenen von Danijel Petrovic. Huspek (nun als Flügel) reagierte am schnellsten und entschied die einseitige Partie gekonnt – 0:3 (63.). Danach taten die Gäste nur noch das Nötigste – es war gegen diesen Gegner nicht allzu viel.

St. Pölten, NV-Arena, SR Drachta

Tor: 0:1 Stec (10./Eigentor), 0:2 Alar (18.), 0:3 Huspek (63.)

SKN: Riegler - Diallo (36. Balic), Petrovic, Muhamedbegovic - Stec, Bajrami (74. Ambichl), Martic, Rasner, Mehmedovic - Thürauer (46. Davies) - Riski

Sturm: Siebenhandl - Koch, Maresic (60. Spendlhofer), Schulz - Potzmann, Hierländer, Jeggo, Zulj, Lykogiannis - Alar (71. Eze) - Huspek (87. Filip)

Gelbe Karte: Mehmedovic (54.), Ambichl (77.) bzw. Lykogiannis (57.)

Oliver Lederer (Trainer St. Pölten): "Wenn wir von der Entwicklung einer Mannschaft sprechen, kann es nicht immer linear nach oben gehen. Gerade in der ersten Hälfte war das ein Rückschritt. Das Potenzial in der Mannschaft ist aber da. Wir bleiben fleißig und zuversichtlich und blicken nach vorne. Am Ende des Tages machen wir uns das erste Tor selbst. Der Plan von Sturm war heute der bessere. Fakt ist, Sturm hat eine schwierige Phase hinter sich. Nach dem ersten Tor spielt man dann natürlich befreit auf. Wir konnten heute die letzte Linie des Gegners kaum attackieren. Einige Spieler sind heute dann einfach weggeknickt."

Franco Foda (Trainer Sturm Graz): "Wir sind heute natürlich sehr zufrieden. Die Mannschaft war von der ersten Sekunde an sehr diszipliniert und fokussiert. Wir werden in der Länderspielpause weiter an uns arbeiten. Die Mannschaft nimmt die Dinge an und hat sich weiter entwickelt. Nach dem 3:0 haben wir aber nicht weiter nach vorne gearbeitet. In der ersten Hälfte haben wir aus vielen Chancen zu wenig gemacht. Da müssen wir uns verbessern."

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