Austria holt mit Zufallsprodukten drei Punkte

Beim 0:1 machten die Mattersburger besonders unglückliche Figur.
Die Favoritner feiern in Mattersburg einen 2:0-Erfolg und ziehen in der Tabelle an Stadtrivale Rapid vorbei.

Das erste Spiel nach der Verkündung des Liebesbeweises und der Verlängerung des Vertrags von Trainer Thorsten Fink bis ins Jahr 2019 führte aus der violetten Kuschelzone nach Mattersburg. Man wolle etwas aufbauen, sagte er. 22,1 Jahre betrage das Durchschnittsalter seiner Startelf im Pappelstadion. Und: "Wir wollen vorne mitspielen, aber wir müssen nicht Meister werden." Erst in zwei Jahren könne man über ein solch hochstrebendes Saisonziel reden.

Also dann vorne mitspielen. Dafür waren drei Punkte gegen Mattersburg notwendig. Die Burgenländer sind Letzter, sie haben in den letzten zehn Spielen gegen die Austria nicht gewonnen, das letzte Heimspiel gar 0:9 verloren.

"Das war zu hoch. Uns würde heute ein 1:0 genügen", erklärte Fink vor dem Spiel. Drei Punkte für Gemüt und Motivation. Immerhin hängen in den nächsten beiden Spielen die Trauben weit höher, heißen die Gegner doch AS Roma und Rapid Wien.

Spielerische Flaute

Zurück zum Spielen, also gar nicht zum vorne Mitspielen. Was die Austrianer in den ersten 45 Minuten boten, war zwischen flau und lauwarm angesiedelt. Vor allem in der Offensive herrschte absolute Flaute, Pires, Venuto und Grünwald konnten nie für Gefahr sorgen. Was man als Torchance bezeichnen konnte, war dem Zufall geschuldet. Motto: Hoch in den Strafraum und hoffen auf Kayode. Doch der vergab einmal kläglich und köpfelte das andere Mal aufs Tornetz.

Austria holt mit Zufallsprodukten drei Punkte
ABD0063_20161016 - MATTERSBURG - ÖSTERREICH: Thorsten Fink (Trainer FK Austria Wien) am Sonntag, 16. Oktober 2016, während einer tipico Bundesliga-Begegnung zwischen SV Mattersburg und FK Austria Wien in Mattersburg. - FOTO: APA/GEORG HOCHMUTH
Die Mattersburger waren nicht wie das Kaninchen vor der Schlange erstarrt, aber doch recht vorsichtig, standen kompakt und konnten am Beginn von Fehlern der Austria im Aufbauspiel profitieren. Einen Kopfball von Varga aus rund 13 Metern konnte Austria-Tormann Hadzikic parieren, der 22-jährige Ungar köpfelte etwas später noch aus fünf Metern übers Tor. Die gefährlichste Situation vor dem Austria-Tor kreierte aber Rotpuller mit einem schlechten Rückpass, denn Hadzikic nur um einen Hauch vor Varga erreichte.

Die Führung war ein Zufallsprodukt. Nach einem Patzer von Hadzikic drosch Rotpuller den Ball aus dem Strafraum und traf dabei Kayode. Der wollte drei Mattersburgern davonlaufen, Böcskör kam aus dem Tor, er und Höller behinderten sich. Lachender Sechster in dieser Situation war Grünwald, der den Ball ins Tor schieben durfte.

Danach waren die Burgenländer einige Zeit geschockt und paralysiert. Mattersburg-Trainer Vastic brachte dann mit Bürger, Pink und Perlak drei neue Offensivkräfte. Aber das Glück ist derzeit nicht auf Seite der Burgenländer. Bürger verfehlte erst mit einem Kopfball klar, dann traf er nach einem Eckball nur die Latte.

Der Schlusspunkt war kein Ergebnis fußballerischer Kreativität. Martschinko wurde nicht attackiert, knallte vom Strafraumeck aufs kurze Kreuzeck. Böcskör brachte die Hände nicht hoch.

Pappelstadion, 3.600, SR Muckenhammer

Tore:
0:1 (49.) Grünwald
0:2 (87.) Martschinko

Mattersburg: Böcskör - Höller, Mahrer, Rath, Maksimenko - Sprangler (74. Bürger), Jano - Farkas, Grgic (69. Perlak), Röcher - Varga (69. Pink)

Austria: Hadzikic - Larsen, Rotpuller, Filipovic, Martschinko - Serbest, Holzhauser (93. Mohammed) - Venuto (88. Tajouri), A. Grünwald, Pires - Kayode (90. Kvasina)

Gelbe Karten: Grgic, Sprangler bzw. Filipovic

Ivica Vastic (Mattersburg-Trainer): "Wir sind gut ins Spiel gekommen, hatten viele Balleroberungen in der gegnerischen Hälfte. Der Austria ist ein kurioses Tor gelungen. Sie haben auf das Momentum gewartet, wir hatten aber zwei gute Ausgleichsmöglichkeiten durch Bürger. Beim zweiten Tor haben wir Martschinko zu viel Platz gelassen."

Thorsten Fink (Austria-Trainer): "Wir haben in der Anfangsphase kein gutes Spiel gemacht. Der Platz war nicht gut, der Gegner hat es uns schwer gemacht. Das kuriose Tor in der zweiten Hälfte hat uns geholfen. Super, dass wir zu null gespielt haben."

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