Salzburgs Serie hält auch in St. Pölten

Auch im vierten Duell gab es keinen Punkt für den SKN.
Der Spitzenreiter baut nach dem 2:1-Auswärtssieg seinen Vorsprung auf die ersten Verfolger auf 17 Zähler aus.

So knapp war St. Pölten noch nie dran: In der 94. Minute wollte Cheikou Dieng per Freistoß den wackelnden Salzburgern den Sieg entreißen. Doch der Versuch des SKN-Legionärs ging knapp daneben. Damit war auch das vierte und überraschend packende Duell mit dem Meister verloren – 1:2.

Gegen alle anderen Konkurrenten hat der zuletzt in fünf Heimspielen unbesiegte Aufsteiger schon gepunktet, doch die Effizienz von Salzburg war erneut meisterlich.

30. Runde:

Samstag, 22.04.2017

Sturm - Mattersburg

0:2

(0:1)

Ried - WAC

1:1

(1:0)

Altach - Admira

0:0

St. Pölten - Salzburg

1:2

(0:1)

Sonntag, 23.04.2017

Rapid - Austria

16.30

Die Gäste hatten wie zuletzt in Wolfsberg überhaupt keine Probleme, auf Betriebstemperatur zu kommen. Die Führung der flink kombinierenden Gäste schien gegen behäbige St. Pöltner nur eine Frage von Minuten.

Konkret waren es elf. Nach einem feinen Pass von Valon Berisha ließ Hee Chan Hwang Abwehrchef Babacar Diallo ganz schlecht aussehen. Noch besser als der Haken war der Abschluss des Südkoreaners. Nur einen Meter von der Torlinie entfernt ließ der Stürmer mit einem Schlenzer ins lange Kreuzeck SKN-Tormann Christoph Riegler keine Chance – 0:1.

Damit war das Spiel statistisch gesehen schon gewonnen: der kommende Meister trägt noch die weiße Weste, wenn das Bollwerk MirandaAndre Wisdom die Innenverteidigung bildet. Vielleicht stieg auch deswegen die Fehlerquote bei den Bullen. SKN-Verteidiger Danijel Petrovic köpfelte drüber (17.), Cheikou Diengs Schuss wurde in einer nun offenen Partie abgeblockt (37.).

Nach der Pause war der Aufsteiger mit vielen Bällen in die Doppelspitze sogar überlegen. Auch der bereits 21. 0:1-Rückstand in 30 Runden hatte die St. Pöltner also nicht gebremst. 15 Punkte – das ist der Liga-Bestwert – gab es nach diesen Rückständen noch. Dem 16. Zähler kam der starke Ambichl besonders nahe. Zuerst mit einem Freistoß an die Stange (54.), dann mit einem von Alex Walke parierten Schuss (59.).

Starke Joker

Als der Großteil der 3368 Zuschauer begann, ernsthaft an die Sensation zu denken, beendete Wanderson das SKN-Hoch. Der Joker ließ David Stec aussteigen und traf mit einem präzisen Weitschuss zum 0:2 (69.).

Damit schien klar: die Salzburger werden den 13. Sieg in den jüngsten 14 Ligaspielen feiern. Doch auch ein anderer Joker schoss präzise. Und wie. Lukas Thürauer traf aus gut 30 Metern genau ins Kreuzeck – 1:2 (81.).

Dass in der NV-Arena ein Abstiegskandidat den Serienmeister fordert, war nun nicht mehr zu erkennen. Walke vereitelte nach Diallos Kopfball den Ausgleich (86.).

Tabelle:

1.

Red Bull Salzburg

30

21

5

4

65:19

46

68

2.

SK Sturm Graz

30

16

3

11

47:29

18

51

3.

SCR Altach

30

15

6

9

41:39

2

51

4.

Austria Wien

29

16

2

11

53:42

11

50

5.

FC Admira

30

11

7

12

28:40

-12

40

6.

Rapid Wien

29

8

10

11

40:34

6

34

7.

WAC

30

9

7

14

32:48

-16

34

8.

SV Mattersburg

30

9

6

15

30:45

-15

33

9.

SKN St. Pölten

30

8

7

15

32:50

-18

31

10.

SV Ried

30

8

3

19

26:48

-22

27

St. Pölten, NV Arena, 3.368 Zuschauer, SR Heiß

Tore:
0:1 (11.) Hwang
0:2 (69.) Wanderson
1:2 (81.) Thürauer

St. Pölten: Riegler - Stec, Diallo, Petrovic, Mehremic - Matic - Ambichl, Perchtold (79. Thürauer), Schütz (70. Korkmaz) - Hartl (73. Luckassen), Dieng

Salzburg: Walke - Schwegler, Miranda, Wisdom, Ulmer - Rzatkowski (61. Wanderson), Radosevic (46. Sammasekou), Laimer, V. Berisha (83. Ch. Leitgeb) - Lazaro, Hwang

Gelbe Karten: Perchtold, Matic bzw. Radosevic, Miranda, Wanderson, Walke

Jochen Fallmann (St.-Pölten-Trainer): "In den ersten Minuten war Salzburg die griffigere Mannschaft, in der zweiten Hälfte waren wir klar besser und hatten einige Chancen auf den Ausgleich. Wir haben uns nach dem 0:2 nicht rausbringen lassen. Leider hat es dann nicht gereicht, aber ich muss meiner Mannschaft gratulieren, denn ich glaube, Salzburg hatte heuer in der Liga gegen kein Team so große Probleme wie gegen uns der zweiten Hälfte. Der Abstiegskampf wird wohl bis zum Schluss ausgetragen. Bis auf Salzburg kann in der Liga jeder gegen jeden gewinnen. Es wird bis zum Schluss spannend bleiben."

Oscar Garcia (Salzburg-Trainer): "Wir haben in den ersten 30 Minuten auf hohem Niveau gespielt, haben es aber nicht geschafft, mit Ruhe weiterzuspielen. St. Pölten war in der zweiten Hälfte besser - Gratulation. Wenn der SKN so spielt wie heute, wird er nicht absteigen. Ich bin froh über die drei Punkte in einem Stadion, in dem es nicht leicht ist, zu gewinnen." Ist der Meisterkampf schon entschieden? "Wir bleiben dabei: Wir denken von Spiel zu Spiel, und jetzt konzentrieren wir uns auf den Cup."

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