Europa League: Darum ist Salzburg gescheitert

Enttäuschung bei Salzburg
Erst zum zweiten Mal ist Red Bull bei sechs Teilnahmen in der Gruppenphase ausgeschieden.

Es bleibt dabei: Noch nie hat eine Mannschaft die Gruppenphase der Europa League überstanden, die die ersten drei Spiele verloren hat. Auch Salzburg ist dieses Kunststück nicht gelungen.

In Krasnodar reichte es nur zu einem 1:1 – zu wenig, um im letzten Gruppenspiel gegen Schalke noch eine Chance zu haben. Warum ist Salzburg zum erst zweiten Mal bei sechs Teilnahmen schon in der Gruppenphase ausgeschieden?

Ineffizienz

Wie gegen Dinamo Zagreb im Champions-League-Play-off ist Salzburg in Südrussland an der Chancenverwertung gescheitert – trotz einer personell stark veränderten Elf. "Der Unterschied war: Krasnodar hatte eine halbe Chance und hat ein Tor gemacht. Wir hatten sechs Chancen und haben ebenfalls nur ein Tor erzielt", resümierte Trainer Oscar. Seine Mannschaft war in fünf Spielen nur vier Mal erfolgreich – zu wenig, um in so einer starken Gruppe reüssieren zu können.

Heimschwäche

Salzburg ist nicht wegen des 1:1 am Donnerstag ausgeschieden, sondern weil die Heimspiele gegen Krasnodar und Nizza jeweils 0:1 verloren gingen. In beiden Partien wäre – wie in Russland – mehr möglich gewesen, aber es fehlte das gewisse Etwas, um zumindest nicht zu verlieren. Mit zwei Remis wäre Red Bull als Zweiter in den letzten Spieltag gegangen. Nun geht es gegen Schalke nur mehr um die goldene Ananas.

Systemänderung

Wer weiß, wie viele Punkte Salzburg hätte, hätte Oscar nicht erst nach der Verletzung von Wanderson auf das altbewährte 4-2-2-2 gesetzt. Bis dahin waren die Partien gegen Krasnodar (0:1) und bei Schalke (1:3) schon verloren gegangen. Sowohl Nizza als auch die Russen hatten extreme Probleme mit dem ungewöhnlichen System.

Flügelspieler

Vieles erinnert derzeit an die glorreichen Zeiten unter Trainer Schmidt in der Saison 2013/’14 – nur eines nicht: die Torgefährlichkeit der Flügelspieler. Aus den Chancen, die Berisha und Lazaro in Krasnodar vorgefunden haben, hätten Kampl und besonders Mane wohl das eine oder andere Tor erzielt.

Ausfälle

In den besten Europa-League-Saisonen – 2009 und 2013 wurden alle sechs Gruppenspiele gewonnen – konnte Salzburg auf eine eingespielte Elf setzen. Das ist diese Saison nicht so. In jedem der Spiele fehlten gleich mehrere Schlüsselspieler. Dass trotzdem solche Leistungen wie in der ersten Hälfte in Krasnodar möglich sind, spricht für die sehr hohe Qualität im Kader.

Eigenfehler

Nur sechs Gegentore in fünf Spielen ist eine ordentliche Quote. Aber trotzdem: Wie diese zustande kamen, ist mehr als ärgerlich. Bei praktisch allen haben die Salzburger mitgeholfen. Auch beim letztlich entscheidenden Ausgleich der Russen: Da war die Defensive bei einem schnellen Outeinwurf des Gegners in der eigenen Hälfte ungeordnet – und das in der 85. Minute.

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