Rapid: Rückenwind für Plichtaufgabe in Genk

Hoch hinaus: Rapid (links: Joelinton) peilt heute in Genk (Uonen) einen vollen Erfolg an.
Nach einer ungewöhnlichen Anreise könnte in Genk eine ungewöhnliche Taktik versucht werden.

So viel Rückenwind hatte Rapid schon lange nicht mehr. Plötzlich wurde der Landeanflug Richtung Maastricht unterbrochen. Während sich bei der Reisedelegation ein ungutes Gefühl breitmachte, ging es wieder hoch in die Wolken. Der Kapitän der Maschine beruhigte: "Wir mussten noch einmal durchstarten. Der Rückenwind war im Sinkflug zu stark."

Im zweiten Versuch klappte es, Coach Damir Canadi konnte sich derweil noch ein paar Extra-Minuten lang mit seinem Trainerteam besprechen. "Rückenwind", "neu durchstarten" – diese Worte würde Canadi bei seiner Matchvorbereitung auf das möglicherweise vorentscheidende Duell mit Genk (Hinspiel 3:2) sicher auch gerne benutzen.

"Wir werden die Zeit im Flieger nutzen, um die Vorbereitungen auf Genk abzuschließen", hatte Canadi in Schwechat angekündigt. Das enge Programm sorgt für einen dichten Terminplan. Im Flieger nach Belgien hat der Chefcoach seine persönliche Maastricht-Kriterien festgelegt. Es geht dabei aber nicht um Budgetdefizite, sondern um die Defizite beim Debüt in Salzburg.

"Wir müssen stabil und eng stehen, außerdem viel in die Laufbereitschaft investieren", fordert der 46-Jährige, der die Gegner-Analyse seinem Assistenten Goran Djuricin überlassen hatte. Für die taktischen Schlüsse daraus ist Canadi verantwortlich: "Da bin ich auch mutig."

Mit Fünferkette?

Denn die Reaktion könnte unerwartet ausfallen. Canadi lächelt, als er auf eine mögliche Überraschung angesprochen wird. "Ja, wir trauen es uns zu, dass Genk nach ein paar Minuten fragt: ,Wie spielen denn die heute?‘"

Über kurz oder (nicht so) lang wird unter dem Neuen eine Fünferkette zu sehen sein. Mehrere persönliche Gespräche und Eindrücke aus dem Abschlusstraining werden entscheiden, ob der dritte Innenverteidiger schon heute ausgepackt wird.

Einige Spieler wie die offensiv ausgerichteten Außenverteidiger Schrammel und Pavelic hätten mit einem 3-5-2 kein Problem. In der Defensive würden sie die aus Altach bekannte Fünferkette vervollständigen. Schaub könnte den Freigeist im offensiven Mittelfeld geben. Canadi ist es sogar zuzutrauen, dass der in Salzburg noch außen vor gelassene Traustason als zweiter Stürmer zum Einsatz kommt. Schobesberger steht als Joker zur Verfügung: "Für einen Kurzeinsatz reicht es sicher." Dibon kehrt in den Matchkader zurück, Tomi rutschte hingegen raus.

Bei seiner ersten Auswärtsreise mit den Hütteldorfern fällt auf, dass Canadi permanent die Kommunikation sucht. Mit Spielern, Fans oder Funktionären wie Ehrenpräsident Edlinger. Nur bei den geliebten Analyse-Videos hält sich der Wiener noch zurück. "Wir wollten die Spieler nicht mit zu vielen Eindrücken vor dem Abflug überfordern. Die Videos sehen sie in Belgien."

Sieg als Ziel

Klar ist die Marschroute: "Wir wollen in Genk den Sieg. Mit drei Punkten wäre das Finale gegen Bilbao viel leichter zu bestreiten", kündigt Canadi offensiv an. "Das Minimalziel ist ein Punkt, mit dem wir ein Entscheidungsspiel erreichen würden." Im Falle einer Niederlage könnte neben Genk aber auch Bilbao (durch einen Heimsieg gegen Sassuolo) als Aufsteiger feststehen.

Aufstiegschancen: 40 %

Europa League, Gruppe F

RC GenkRapid Wien

(Luminus-Arena, 21.05 Uhr, SR Kruzliak/SVK, live Sky, Puls 4)

Letzte Infos: Rapid fehlen Auer, Steffen Hofmann und Murg (alle verletzt). Dibon ist im Kader. Der noch verletzte Stefan Schwab ist ebenso wie Ex-Rapidler Axel Lawaree Gast bei Puls4.

Weiters: BilbaoSassuolo

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