Der ÖFB denkt positiv, Vertrauen in Marcel Koller

Präsident Windtner und Sportdirektor Ruttensteiner müssen die Köpfe zusammenstecken
Präsident Windtner und Sportdirektor Ruttensteiner zogen Bilanz. Die Zukunft von U-21-Teamchef Gregoritsch ist offen.

2016 geht auch für den ÖFB zu Ende. Man zieht Bilanz. Eine "positive", wie Österreichs größter Sportverband am Dienstag verkündete.

Tatsächlich?

Klar, besteht doch der ÖFB nicht nur aus Marcel Kollers A-Nationalteam. Freilich gab es im abgelaufenen Jahr auch Erfolge zu vermelden.

Etwa die erstmalige und dadurch historische Qualifikation des Frauen-Nationalteams für die Europameisterschaft im Sommer 2017 in den Niederlanden. Eine "Sternstunde", wie ÖFB-Präsident Leo Windtner betont.

"Uns ist aber bewusst, dass das Zugpferd das A-Team ist." Jenes Team, das sich 2015 erstmals selbst für eine Europameisterschaft qualifiziert hat, um 2016 auf allen Längen zu enttäuschen. Verpatzte Testspiele im Vorfeld der EURO, ein Vorrunden-Aus in Frankreich nach Niederlagen gegen Ungarn und Island und ein Start in die WM-Qualifikation mit nur vier Punkten aus ebenso vielen Partien, der die Teilnahme am Turnier 2018 in weite Ferne rücken ließ.

"Wir haben 2016 sehr viel durchgemacht", sagt Sportdirektor Willi Ruttensteiner. Es folgt der Versuch, Geschehenes zu relativieren. "2015 war nicht so gut, wie es dargestellt wurde. Und 2016 nicht so schlecht, wie geschrieben worden ist." Dabei hat man die nackten Zahlen selbst geschrieben: Sechs Niederlagen, drei Remis und drei Siege. Gegen Albanien, Georgien und Malta, wohlgemerkt.

Klingt nach einer Kragenweite mit der Republik Moldau, die am 24. März in Wien der nächste Gegner ist und Auftakt für einen "Turnaround" sein soll. "Da müssen wir die Pflicht erfüllen", betont Windtner. Eine Teamchef-Diskussion wolle man nicht auslösen. "Wir stehen ganz klar hinter ihm", sagt Windtner über Marcel Koller. "Er hat Österreich auf Platz zehn der Weltrangliste geführt. Jetzt sind wir 31. Für mich ist er immer noch der gleiche Trainer wie zuvor", sagt Ruttensteiner. Man werde in den kommenden Monaten ausführlich analysieren.

Bedauern

Noch diese oder nächste Woche soll indes die Entscheidung fallen, ob der auslaufende Vertrag von Werner Gregoritsch als Teamchef der Unter-21 verlängert wird. Zuletzt machte der Steirer negative Schlagzeilen durch Alkoholeskapaden seiner Spieler im Anschluss an das Play-off-Spiel in Albacete gegen Spanien. Er bedaure die Vorfälle, so Ruttensteiner. Aber auch, dass darüber etwa mehr berichtet worden sei, als über die sportlichen Leistungen der Mannschaft. Was den ÖFB daran gehindert hat, die Frage bis zur Pressekonferenz am Dienstag zu klären? Ruttensteiner: "Termine!"

Kommentare