Das Geheimnis hinter dem Salzburger Rekordjahr

Salzburg-GeschŠäftsfüŸhrer Stephan Reiter
Dank Transfereinnahmen von mehr als 70 Millionen Euro stellte der Meister einen Umsatzrekord auf.

"Wir haben für einen österreichischen Verein eine außerordentliche Benchmark gesetzt." Das Resümee von Salzburg-Geschäftsführer Stephan Reiter über das Wirtschaftsjahr 2016/’17 fällt äußerst positiv aus.Kein Wunder: Nachdem der Serienmeister in der Saison 2015/’16 mit 1,7 Millionen Euro erstmals seit dem Einstieg von Red Bull im Jahr 2005 ein Minus erwirtschaftet hatte, machte Salzburg einen Gewinn von mehr als 20,71 Millionen Euro. Davor hatte der Getränkekonzern dafür gesorgt, dass der Jahresgewinn immer eine Million Euro betrug.

Transferrekorde

Der Umsatz überschritt mit 107,62 Millionen Euro die 100-Millionen-Grenze. Das schaffte zuvor weder Salzburg noch ein anderer österreichischer Klub. Der Grund ist klar: die Spielerverkäufe. Mehr als 70 Millionen Euro nahmen die Salzburger ein. "Die Transfereinnahmen sind eine ganz entscheidende Säule, um die Finanzierung des Klubs sicher zu stellen", erklärt Reiter, der für die kommenden Jahre klarstellt, dass "diese nicht so außerordentlich sein werden wie in der letzten Saison".

Salzburg ist einer von neun aktuellen Bundesligavereinen, der 2016/’17 positiv wirtschaftete. Nur Mattersburg schrieb einen Verlust in Höhe von rund 795.000 Euro. Der Gewinn des Serienmeisters wäre eigentlich noch wesentlich höher ausgefallen als jene 20,71 Millionen Euro. "Wir haben das Frühjahr genutzt, um einige Dinge vorzuziehen und abzuarbeiten. Wenn man schon so ein außerordentliches Jahr hat, dann ist das vollkommen klar", erläutert Reiter.

Positives Eigenkapital

Der wirtschaftliche Erfolg im abgeschlossenen Geschäftsjahr war schon wichtig für die Zukunft des Vereins, bei dem ja Red Bull mittlerweile nur noch Sponsor ist und weit weniger Geld beisteuert als in den ersten Jahren nach dem Einstieg 2005. "Wir haben mit dem einen Jahr unser negatives Eigenkapital komplett abdecken können und jetzt mit fast 16 Millionen Euro ein positives Eigenkapital. Das ist für uns enorm wichtig, um künftig unabhängig und stabil planen zu können", sagt der Salzburger Geschäftsführer.

Das gerade laufende Geschäftsjahr wird wieder ein "normaleres" sein als 2016/'17. „Es steht uns ein Ausgabenbudget von 40 Millionen zur Verfügung, allerdings ohne Transfereinnahmen", verlautbart Reiter. Die Personalkosten, die 2016/'17 mehr 48,07 Millionen Euro (ebenfalls Rekord) betrugen haben und die um 5,43 Millionen Euro höher waren als die Saison zuvor, werden also genauso sinken wie der Umsatz und die Gesamtausgaben. Das Knacken der 100-Millionen-Euro-Marke wird vorerst wohl einzigartig bleiben.

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