Sturm gibt in letzter Sekunde Sieg aus der Hand

Bürger-Schreck: Bürger (gegen Spendlhofer) traf, Sieger gab’s keinen.
Der Tabellenführer kommt gegen das Schlusslicht nicht über ein 2:2 hinaus. Das Ausgleichstor fällt in der 95. Minute.

Bundesliga-Spitzenreiter Sturm Graz hat am Samstag Punkte liegen lassen. Die Grazer kamen daheim gegen das Liga-Schlusslicht Mattersburg nicht über ein 2:2-Unentschieden hinaus. Der Ausgleichstreffer gelang den Gästen erst in der fünften Minute der Nachspielzeit.

Beim ersten Höhepunkt des Spiels platzierte Sturm-Verteidiger Schulz sein sehr hohes Bein im Gesicht von Patrick Bürger. Den zweiten Höhepunkt lieferte Mattersburgs Stürmer. Bei einem weiten Freistoß von Philipp Erhart setzte sich Bürger gegen zwei Sturm-Verteidiger durch und zeigte seine Kopfballstärke (36.). Bürger war einer von drei Neuen in der Mattersburger Startelf gegenüber dem 0:1 am Sonntag gegen die Austria. Erhardt kam für Sprangler, Ertlthaler für den verletzten Röcher.

Trainer Ivica Vastic hatte burgenländischen Beton anrühren lassen, man wollte den Grazern nicht die Räume für ihre schnellen Gegenstöße geben. Es gab zumindest einen Halbzeiterfolg für Mattersburg, denn noch nie in dieser Saison war Sturm zur Pause hinten.

Aber es gab ja noch eine zweite Halbzeit, und da ist Mattersburg traditionell schwach, hatte die letzten 13 Gegentore in den zweiten 45 Minute kassiert. Nr. 14 folgte kurz nach Anpfiff, erst rutschte Mahrer aus, dann brachten drei Mattersburger den Ball nicht weg, und Alar glich aus (51.). Sturm machte jetzt mehr Druck, Edomwonyi köpfelte aus Abseitsposition ein Tor, Lykogiannis knallte einen Freistoß an die Latte. Die Entscheidung fiel, weil Mattersburg aufmachte, weil sie sich auskontern ließen und Hierländer schön abschloss (84.).

Mattersburg schien wieder nach passabler Leistung als Verlierer vom Platz zu gehen. Da nahm sich Fran Sanchez ein Herz und erzielte mit einem Gewaltschuss noch den Ausgleich (95.).

Graz, Merkur-Arena, 11.379, SR Hameter

Tore:
0:1 (36.) Bürger
1:1 (51.) Alar
2:1 (84.) Hierländer
2:2 (95.) Fran

Sturm: Gratzei - Koch, Spendlhofer, Schulz, Lykogiannis - Jeggo, Matic - Huspek (82. Dobras), Alar (92. Schoissengeyr), Hierländer - Edomwonyi (77. Zulechner)

Mattersburg: Böcskör - Höller, Erhardt, Mahrer, Rath, Maksimenko (70. Ibser) - Farkas (87. Varga), Grgic, Jano, Ertlthaler (60. Fran) - Bürger

Gelbe Karten: Schulz, Alar bzw. Jano, Fran, Höller, Bürger, Ibser

Franco Foda (Sturm-Trainer): "In der ersten Hälfte haben wir schlecht nach vorne gespielt und hatten keine gute Passqualität. Nach der Pause sind wir ein extrem hohes Tempo gegangen, waren passsicher, hatten zwei Lattenschüsse und einige Sitzer. Wenn so spät ein Gegentor passiert, ist das natürlich bitter, aber Fußball ist kein Wunschkonzert. In der zweiten Hälfte haben wir Powerplay gespielt. Mattersburg hatte heute das Glück, das sie in anderen Spielen nicht hatten. Ein Tor wie das 2:2 kann am Schluss passieren. Unser Fehler war es, dass wir in der zweiten Hälfte nicht mehr Tore erzielt haben. Wir haben aber auch gesehen, dass wir eine defensiv eingestellte Mannschaft auseinanderspielen können."

Ivica Vastic (Mattersburg-Trainer): "In der ersten Hälfte waren wir wirklich gut in der Defensive, haben nicht viel zugelassen und die Räume vor dem Tor sehr gut zugemacht. Wir sind dann in Führung gegangen und hatten vor der Pause sogar noch eine zweite Chance. In der zweiten Hälfte war Sturm stärker und ist verdient in Führung gegangen. Wir haben aber bis zum Schluss alles probiert und kamen durch einen wunderbaren Schuss zum Ausgleich. Heute war das Glück einmal auf unserer Seite. Auch aus meiner Sicht kann ich mit dem Schiedsrichter nicht zufrieden sein. Ich hoffe, dass dieser Punkt die Wende bringt. Die Moral stimmt bei uns. Dieses Ergebnis bringt Motivation für die nächsten Aufgaben."

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