Hoffnung für Rapids Schmerzensmänner

Christopher Dibon dürfte früher als geplant sein Comeback für Rapid geben.
Das Comeback ist nahe: Christopher Dibon und Ivan Mocinic erzählen über ihren Leidensweg.

Der Feiertag begann blutig: Die Spieler kamen am 119. Geburtstag des SK Rapid bewusst nüchtern in den Prater, um wieder einmal die Blutwerte testen zu lassen. Danach gab es ein gemeinsames Frühstück, noch eine Entschuldigung von Dejan Ljubicic für seine Blödheiten in Bosnien (auch vor den muslimischen Mitspielern) – und Lob vom Trainer. "Die Werte sind wesentlich besser als im Sommer", meint Goran Djuricin. "Unser Fitnesslevel ist jetzt ganz ein anderes. Das merkt man", assistiert Stefan Schwab. Der Ausblick des Kapitäns beim Auftakt der Freiluft-Trainings: "Darum können wir im Frühjahr so richtig angreifen."

Reha-Duo

Dabei helfen sollen zwei Spieler, die diese Saison lediglich auf der Verletztenliste Platz fanden: Christopher Dibon und Ivan Mocinic. Der eine sollte eigentlich noch bis Sommer seine Reha absolvieren, der andere unternimmt nach einem missglückten Comeback bei Rapid II im August seinen zweiten Versuch.

Was die beiden potenziellen Stammkräfte verbindet, ist der lange Kampf gegen den Schmerz. Dibon war in vier Jahren bei Rapid 13 Mal verletzt. Ehe mit einer Schädigung des Hüftgelenkes die Wurzel des Übels entdeckt wurde. "Es war richtig, diese schwere OP durchzuführen", erzählt der Innenverteidiger, der bei der Reha alle Zeitpläne überholt. Im Trainingslager in Benidorm will der 27-Jährige erstmals wieder mit der Mannschaft trainieren.

Hoffnung für Rapids Schmerzensmänner
27.11.2016 Wien ,Weststadion , Bundesliga Rapid - Graz Ivan Mocinic. Copyright DIENER / PhilippSchalber

Bereits am Montag versenkte Mocinic einige Vorlagen seiner Kollegen auf dem Kunstrasen. Der ebenso sensible wie ehrgeizige Kroate erzählt: "Im Jänner 2017 wurde bei einer Meniskus-OP entdeckt, dass 40 Prozent des Knorpels kaputt sind." 52 Teile des Knorpels mussten entfernt werden. "Im August hatte ich noch Schmerzen beim Spielen und zu wenig Kraft."

Danach wurde noch eine Knorpelwucherung entfernt, jetzt geht es endlich bergauf: "Ich habe keine Schmerzen mehr, nur noch manchmal ein komisches Gefühl im Knie. In einem Monat will ich bei 100 Prozent sein, in zwei Monaten Rapid endlich wieder helfen." Dibon sagt: "Nachdem ich in vielen Reha-Stunden Ivan näher kennengelernt habe, wünsche ich ihm das baldige Comeback umso herzlicher."

Lautsprecher Dibon

Djuricin würde sich über die beiden "Neuzugänge" freuen, will aber keinen Druck: "Ein genauer Zeitplan wäre unseriös." Sportdirektor Fredy Bickel betont die Geduld mit dem Sechser: "Wir sind es Ivan schuldig, seinen Kaderplatz als Legionär für den Sommer einzuplanen."

Dibons Platz wird vorerst von Mert Müldür, 18, eingenommen. Schwab betont, dass der Co-Kapitän auch als Typ fehlt: "Dibi ist einer, der intern auch drauf haut und Gas gibt. Das bin ich nicht so."

Dibon lächelt und sagt: "Die Jungs hören auf mich. Aber solange ich selbst rekonvaleszent bin, wäre es nicht korrekt, sie zu kritisieren."

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