Austria: Ein Schluss mit einfacher Rechnung

Dominik Prokop (Mi.) erzielte beim 3:3 in Rom einen Treffer.
Die letzte Aufstieg-Chance für die Wiener – in Pilsen müssen sie gewinnen und auf Roma hoffen.

Der Fink würde so gern zwitschern. Am Donnerstagabend das eine oder andere Bier. Wo, wenn nicht in Pilsen, einer Hochburg des überschäumenden Genusses? "Wenn uns der Aufstieg gelingt, dann werden wir mit einem Bier anstoßen." Trainer Thorsten Fink gibt sich vor dem letzten Europacup-Auftritt seiner Austria im Jahr 2016 (19 Uhr/live auf Puls 4 und Sky Austria) gelassen und optimistisch. Obwohl seine Mannschaft bei Viktoria Pilsen gewinnen muss, um die Aufstieg-Chance am Leben zu erhalten.

Obwohl sie vor diesem Pflichtsieg stehen, verspüren die Austrianer keinen Druck, wie Larry Kayode versichert. "Wir haben genug Qualität, auch in Pilsen zu siegen. Auswärts sind wir meistens stark, wie wir in der Europa League schon bewiesen haben." Die Nerven hielten in Trnava und auch in Trondheim. "Wir können überall ein Tor schießen und auch gewinnen", weiß Trainer Fink um die Qualitäten. Für ihn wäre der Aufstieg dennoch "over the top". "Weil im Voraus damit niemand gerechnet hätte. Es war schon das Erreichen der Gruppenphase etwas Tolles."

Kein Fern-Weh

Das Selbstvertrauen in der Mannschaft stimmt jedenfalls. Aus der Niederlage gegen Astra Giurgiu, die erst den heutigen Pflichtsieg verursachte, zog das Trainerteam einige Lehren. "Die Leistung war in Ordnung, die Niederlage unglücklich", so Fink. "In der Qualifikation haben wir schon gezeigt, dass wir in wichtigen Spielen da sind. Das sehe ich durchaus als gutes Omen."

Raphael Holzhauser wird in Abwesenheit des gesperrten Alexander Grünwald umso mehr das Spiel gestalten müssen. "Vielleicht brauchen wir auch wieder Geduld – zuletzt haben wir unser Spiel gut umgesetzt. Wir haben auch einige Male zu Null gespielt, die Abwehr ist somit nicht schlecht." Personell dürfte es bei den Veilchen kaum eine Überraschung geben. Dominik Prokop wird den gesperrten Alex Grünwald, der trotzdem die Reise antritt, um seine Mannschaftskollegen zu unterstützen, ersetzen.

Es fehlen nur die Langzeitverletzten David de Paula und Robert Almer, Fink kann somit aus dem Vollen schöpfen.

Prokop durfte die zentrale offensive Rolle schon im Liga-Schlager gegen Salzburg proben, damals bei der Niederlage mit überschaubarem Erfolg. Dennoch war es ein guter Test für ihn, um sich an Tempo und räumliche Enge in der Offensive zu gewöhnen. Fink ist von den Qualitäten des 19-Jährigen überzeugt. "Dafür haben wir ihn. Er ist auf dieser Position die erste Option. Ich bin von ihm überzeugt und setze daher auf ihn."

Geld-Regen

In Pilsen geht es für die Austria nicht nur um den Aufstieg, sondern auch um viel Geld. Ein Sieg würde 360.000 Euro einbringen, Platz zwei weitere 300.000 und der damit verbundene Aufstieg ins Sechzehntel-Finale noch einmal zusätzliche 500.000 Euro – das wären dann wahrlich violette Weihnachten.

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